Abschaffung des Verbrennerverbots – Ein Rückschritt für die Klimazukunft

13 Dezember, 2025

Die Diskussion um den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ist seit Jahren ein zentraler Bestandteil der europäischen Klimapolitik. Mit dem ursprünglich geplanten Verbot von Neuzulassungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2035 schien ein klares Signal gesetzt: Die Zukunft gehört der Elektromobilität und klimafreundlichen Antrieben. Doch die Entscheidung der Bundesregierung, dieses Verbot abzuschwächen oder gar abzuschaffen, stellt einen massiven Rückschritt dar – sowohl für die deutsche Klimapolitik als auch für die internationale Glaubwürdigkeit.

Klimaziele in Gefahr

Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu werden. Der Verkehrssektor ist dabei einer der größten Emittenten von Treibhausgasen. Ohne ein konsequentes Ende des Verbrennungsmotors wird es nahezu unmöglich, die Emissionen in diesem Bereich drastisch zu senken. Stattdessen droht eine Verlängerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die nicht nur das Klima belasten, sondern auch geopolitische Risiken verstärken.

Innovationsbremse statt Fortschritt

Die Automobilindustrie hat in den letzten Jahren Milliarden in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen investiert. Ein klares Verbrenner-Aus hätte Planungssicherheit geschaffen und den Druck erhöht, Innovationen voranzutreiben. Mit der Abschaffung des Verbots sendet die Bundesregierung jedoch das Signal: „Es geht auch ohne Wandel.“ Das ist nicht nur klimapolitisch fatal, sondern auch wirtschaftlich riskant. Länder wie China und die USA setzen massiv auf Elektromobilität – Deutschland droht den Anschluss zu verlieren.

Scheinargumente der Gegner

Befürworter der Abschaffung argumentieren oft mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels). Doch diese sind teuer, ineffizient und in absehbarer Zeit nicht in ausreichender Menge verfügbar. Sie eignen sich vielleicht für Flugzeuge oder Schiffe, aber nicht für den Massenverkehr auf deutschen Straßen. Das Festhalten am Verbrenner mit dem Verweis auf E-Fuels ist daher eher ein politisches Feigenblatt als eine realistische Lösung.

Gesellschaftliche Verantwortung

Die Entscheidung der Bundesregierung gefährdet nicht nur die Klimaziele, sondern auch die Glaubwürdigkeit gegenüber der jungen Generation. Fridays for Future und andere Bewegungen haben jahrelang für ein Ende der fossilen Mobilität gekämpft. Statt Fortschritt erleben wir nun Stillstand – oder gar Rückschritt. Das Vertrauen in die Politik leidet, und die gesellschaftliche Spaltung zwischen Klimaschützern und Bremsern wächst.

Fazit

Die Abschaffung des Verbrennerverbots ist ein fatales Signal. Sie gefährdet die Klimaziele, bremst Innovationen und schwächt Deutschlands internationale Vorreiterrolle. Wer heute den Verbrenner rettet, riskiert die Zukunft kommender Generationen. Statt Rückschritt braucht es Mut zur Veränderung – und klare politische Leitplanken für eine klimafreundliche Mobilität.

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