Warum Deutschland ein Opioid-Problem hat

5 August, 2024

Einführung

Opioide wie Codein, Tilidin und Fentanyl sind extrem gefährlich. Tobi Schlegl hat als Notfallsanitäter deren Auswirkungen aus erster Hand erlebt. Die USA kämpfen seit Jahren gegen eine Opioid-Krise. Droht Deutschland dasselbe Schicksal? Hier sind drei Gründe, warum Deutschland ein Opioid-Problem hat.

Grund 1: Beschaffung leicht gemacht

Heutzutage ist es erschreckend einfach, an starke Schmerzmittel zu kommen. Ein Account bei Messengerdiensten wie Telegram reicht aus. Dort findet man alles: Codein, Tilidin und Oxycodon. Diese Medikamente sind auch auf dem illegalen Drogenmarkt erhältlich.

Fentanylpflaster sind besonders gefährlich. Sie werden oft zerschnitten, aufgekocht und der Sud injiziert. Fentanyl ist etwa 80 bis 100 Mal stärker als Morphin. Es gab 2021 in Deutschland 102 Todesfälle, die mit Fentanyl in Verbindung standen.

Mexikanische Drogenkartelle nutzen ihre Strukturen für den Handel mit Opioiden. Die Grundstoffe kommen meist aus China. In den USA fluten die Kartelle bereits den Markt mit illegal hergestelltem Fentanyl. Auch in Deutschland wächst die Sorge.

Grund 2: Opioide als Lifestyle-Droge

Opioide sind nicht nur medizinische Schmerzmittel, sondern auch Lifestyle-Drogen. In der Rap-Szene werden sie oft verherrlicht. Rapper wie Ufo361, Capital Bra und Thilo erwähnen sie in ihren Songs. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf junge Menschen.

Ein Dealer behauptet, dass sein Umsatz steigt, wenn Rapper über Tilidin rappen. Auf TikTok zeigen viele offen ihren Konsum. Manche feiern ihn, andere zeigen die Schattenseiten wie Entzugserscheinungen. In den Kommentaren erfährt man, wie leicht man an Schmerzmittel kommt.

Grund 3: Leichtfertige Verschreibung

Die Verschreibung von starken Schmerzmitteln steigt in Deutschland seit 20 Jahren konstant an. Besonders bei Tilidin ist der Anstieg krass. Zwischen 2017 und 2019 haben sich die Verschreibungen verdreifacht.

Fentanylpflaster sollen eigentlich nur bei Krebspatienten verschrieben werden. Doch der Opioid-Report der Uni Bremen zeigt, dass sie oft bei Rückenbeschwerden verordnet werden. Ärztehopping ist ein Phänomen, bei dem sich Süchtige Rezepte in mehreren Praxen erschleichen.

Ein Fall aus Bayern zeigt die Ausmaße: Ein Rentner ließ sich in knapp drei Jahren 1.000 Fentanylpflaster verschreiben. Das macht etwa ein Pflaster pro Tag, obwohl man ein Pflaster normalerweise drei Tage trägt.

Gefahren und Maßnahmen

Eine Überdosis kann tödlich sein. Das Gegenmittel Naloxon kann Leben retten, auch als Nasenspray. Es sollte darüber nachgedacht werden, Süchtige damit auszustatten. In den USA wird dies bereits praktiziert.

Schlussfolgerung

Deutschland steht vor einem möglichen Opioid-Problem. Die leichtfertige Verschreibung, die einfache Beschaffung und die Verherrlichung in der Popkultur tragen dazu bei. Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen und Bewusstsein zu schaffen.

Falls du Hilfe brauchst, haben wir Suchtberatungen in unserer Videobeschreibung verlinkt. Droht Deutschland eine Opioid-Krise? Was meinst du? Schreib es uns in die Kommentare.

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