Hoffnung auf Frieden? Die Einigung zwischen Israel und Gaza im Überblick

9 Oktober, 2025

Zwei Jahre nach dem verheerenden Ausbruch des Gaza-Kriegs scheint ein diplomatischer Durchbruch gelungen: Israel und die islamistische Hamas haben sich auf die erste Phase eines US-vermittelten Friedensplans geeinigt. Die Nachricht verbreitete sich rasch und löste weltweit Reaktionen aus – von vorsichtiger Hoffnung bis zu euphorischer Erleichterung. Doch was beinhaltet diese Einigung konkret? Und ist das wirklich der Beginn eines dauerhaften Friedens?

Die Eckpunkte der Einigung

Die Vereinbarung, die unter Vermittlung der USA, Katar, Ägypten und der Türkei zustande kam, umfasst mehrere zentrale Punkte:

  • Geiselfreilassung: Alle israelischen und ausländischen Geiseln, die sich in der Gewalt der Hamas befinden, sollen freikommen. Laut israelischen Angaben sind derzeit noch 48 Geiseln im Gazastreifen, von denen etwa 20 am Leben sind.
  • Gefangenenaustausch: Im Gegenzug wird Israel rund 250 palästinensische Häftlinge freilassen, die zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, sowie etwa 1.700 Personen, die nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 inhaftiert wurden.
  • Militärischer Rückzug: Israels Armee soll sich auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, um die Geiselfreilassung zu ermöglichen und die Kampfhandlungen zu beenden.
  • Humanitäre Hilfe: Der Zugang für Hilfsgüter in den Gazastreifen soll erleichtert werden, um die katastrophale Versorgungslage zu verbessern.

Reaktionen und Bedeutung

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu zeigte sich erleichtert und sprach von einem „wichtigen Schritt“. Auch US-Präsident Donald Trump, der den 21-Punkte-Friedensplan vorgestellt hatte, bezeichnete die Einigung als „historisch“ und betonte, dass alle Parteien fair behandelt würden.

Die Familien der Geiseln reagierten mit einer Mischung aus Hoffnung und Besorgnis. Viele sehen die Einigung als ersten Lichtblick nach Monaten des Leidens, betonen aber, dass der Weg zur vollständigen Befreiung noch nicht abgeschlossen ist.

Ist das nun Frieden?

Die Antwort ist: Noch nicht. Die Einigung betrifft die erste Phase eines mehrstufigen Friedensplans. Wichtige Fragen – etwa die Entwaffnung der Hamas, die Zukunft der israelischen Sicherheitszonen oder eine politische Lösung auf Basis der Zwei-Staaten-Lösung – bleiben offen.

Zudem ist die Umsetzung entscheidend. Die Hamas forderte bereits, dass Israel sämtliche Vereinbarungen ohne Verzögerung oder Abänderungen umsetzt. Frühere Versuche, den Konflikt zu beenden, sind immer wieder gescheitert – oft an gegenseitigem Misstrauen und politischen Spannungen.

Fazit

Die Einigung zwischen Israel und der Hamas ist ein bedeutender Schritt in Richtung Deeskalation. Sie schafft Raum für Hoffnung, für Gespräche und für eine mögliche politische Lösung. Doch Frieden ist kein Moment, sondern ein Prozess. Ob dieser Prozess gelingt, hängt von der Bereitschaft beider Seiten ab, über kurzfristige Zugeständnisse hinauszugehen und langfristige Perspektiven zu schaffen.

Für die Menschen in Israel und Gaza bedeutet diese Einigung vor allem eines: eine Pause vom Krieg, eine Chance auf Rückkehr, auf Heilung – und vielleicht, mit etwas Glück und viel Diplomatie, auf Frieden.

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