Die Deutsche Beachvolleyball-Meisterschaft 2025 war nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein emotionaler Abschied von einem traditionsreichen Austragungsort. Nach über drei Jahrzehnten endete die Ära Timmendorfer Strand als Gastgeber der DM – und das mit einem Turnier, das an Spannung, Klasse und Atmosphäre kaum zu überbieten war.
Timmendorf verabschiedet sich als Beach-Mekka
Seit 1993 war der Timmendorfer Strand das Herzstück des deutschen Beachvolleyballs. Jahr für Jahr pilgerten tausende Fans an die Ostsee, um die besten Teams des Landes zu feiern. 2025 war das letzte Kapitel dieser Geschichte – und es wurde mit einem ausverkauften Stadion, 4200 enthusiastischen Zuschauer*innen und einem sportlichen Feuerwerk gebührend zelebriert.
Die neuen (und alten) Meisterinnen: Svenja Müller & Cinja Tillmann
Bei den Frauen war es fast schon eine Machtdemonstration: Svenja Müller und Cinja Tillmann krönten sich zum vierten Mal in Folge zu den Deutschen Meisterinnen. Im Finale setzten sie sich souverän gegen Anna-Lena Grüne und Sandra Ittlinger durch, die ebenfalls ein starkes Turnier spielten. Müller/Tillmann zeigten über das gesamte Wochenende hinweg ihre internationale Klasse – mit präzisem Spiel, mentaler Stärke und perfekter Abstimmung. Ihre Bilanz der Saison war ohnehin beeindruckend: Podestplätze bei Elite-Turnieren in Hamburg und Montreal sowie der EM-Bronze in Düsseldorf.
Überraschung bei den Männern: Pfretzschner & Winter holen Gold
Bei den Männern gab es hingegen eine kleine Sensation. Lukas Pfretzschner und Sven Winter setzten sich im Finale gegen die favorisierten Paul Henning und Lui Wüst durch und holten sich den Titel. Die beiden Nationalspieler überzeugten mit explosivem Angriffsspiel und taktischer Raffinesse. Für das Duo war es der erste gemeinsame DM-Titel – und ein emotionaler Höhepunkt einer ohnehin starken Saison.
Die Titelverteidiger Nils Ehlers und Clemens Wickler, die zuvor dreimal in Folge triumphiert hatten, mussten sich diesmal mit Platz drei zufriedengeben. Dennoch bleibt ihr Name eng mit der Geschichte des Turniers verbunden – ähnlich wie die Arena, die nach den Legenden Ahmann und Hager benannt ist.
Emotionen, Abschiede und ein Blick nach vorn
Neben sportlichen Höchstleistungen war das Turnier auch von Abschieden geprägt. David Poniewaz, Deutscher Meister von 2019, beendete nach der DM seine Karriere. Die Fans verabschiedeten ihn mit Standing Ovations – ein bewegender Moment, der zeigt, wie sehr Beachvolleyball in Timmendorf gelebt wurde.
Mit dem Wechsel des Austragungsorts ab 2026 – künftig wird Dortmund Gastgeber sein – beginnt ein neues Kapitel. Doch die Erinnerungen an Timmendorf bleiben: Sonne, Sand, Spannung und eine Community, die den Sport liebt.