In Berlin und Brandenburg rollt derzeit eine neue Welle digitaler Betrugsversuche über die Bevölkerung hinweg. Die Polizei schlägt Alarm: Immer mehr Menschen werden Opfer von perfiden Maschen, bei denen Kriminelle sich als Polizisten, Bankangestellte oder sogar Familienmitglieder ausgeben. Ziel ist es, das Vertrauen der Opfer zu erschleichen und sie zur Herausgabe sensibler Daten oder Geldbeträge zu bewegen.
Besonders häufig treten derzeit sogenannte „Schockanrufe“ auf. Dabei geben sich die Täter am Telefon als Polizeibeamte aus und behaupten, ein naher Angehöriger sei in einen schweren Unfall verwickelt. Um eine angebliche Kaution zu zahlen, sollen die Opfer hohe Geldsummen übergeben – oft an einen „Boten“, der direkt vor der Haustür erscheint. Die Polizei betont: Echte Beamte fordern niemals Geld am Telefon.
Auch über Messenger-Dienste wie WhatsApp häufen sich Betrugsversuche. Die Täter schreiben unter einer unbekannten Nummer, geben sich als Sohn oder Tochter aus und behaupten, das alte Handy sei kaputt. Unter dem Vorwand einer dringenden Rechnung bitten sie um eine Überweisung – oft mit Erfolg. Viele Betroffene handeln aus Sorge und überweisen, ohne die Geschichte zu hinterfragen.
Eine weitere Masche betrifft gefälschte Banking-Apps. Kriminelle täuschen vor, ihre EC-Karte sei defekt, und bitten Passanten um Bargeld. Als „Beweis“ zeigen sie eine gefälschte Überweisungsbestätigung auf dem Smartphone. Tatsächlich findet keine Zahlung statt – das Geld ist verloren.
Die Polizei rät eindringlich zur Vorsicht. Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte sofort auflegen und die echte Polizei unter der 110 kontaktieren. Niemals sollten persönliche Daten, Passwörter oder Bankinformationen am Telefon preisgegeben werden. Auch bei Nachrichten von unbekannten Nummern ist Skepsis angebracht – selbst wenn sie vertrauenswürdig wirken.
Besonders ältere Menschen sind im Visier der Täter. Deshalb appellieren die Behörden an Angehörige, ihre Eltern und Großeltern über die gängigen Betrugsmaschen aufzuklären. Prävention sei der beste Schutz, betont die Polizei.
Die Ermittlungsbehörden arbeiten mit Hochdruck daran, die Täter zu identifizieren. Doch viele agieren aus dem Ausland, was die Strafverfolgung erschwert. Umso wichtiger sei es, dass Bürgerinnen und Bürger wachsam bleiben und verdächtige Vorfälle melden.
Die Polizei Berlin und Brandenburg bietet auf ihren Webseiten umfangreiche Informationen und Flyer zum Thema an. Zudem werden regelmäßig Präventionsveranstaltungen angeboten – insbesondere für Senioren.
In einer zunehmend digitalisierten Welt ist es entscheidend, sich nicht nur technisch, sondern auch mental zu wappnen. Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Wer im Zweifel handelt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere vor großem Schaden.