Wie gefährlich ist das Atommülllager Asse II?

24 Juli, 2024

Alarmiert und besorgt zeigen sich Anwohner und Niedersachsens Umweltminister über den Atommüll im maroden Lager Asse II im Landkreis Wolfenbüttel. In diesem Artikel beleuchten wir die aktuelle Situation, die Risiken und die Maßnahmen, die ergriffen werden, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten.

Die Situation in Asse II

In der Schachtanlage des Bergwerks Asse II lagern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Seit einigen Monaten sickert Salzwasser in Richtung der radioaktiven Abfälle, was die Lage zusätzlich verschärft. Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat die Anlage besucht und betont, dass die Rückholung der Abfälle die beste Option sei.

Die Reaktionen der Anwohner und Umweltministerin

Die Anwohner haben ihre Besorgnis deutlich gemacht und kritisieren, dass die Bundesumweltministerin zu lange gebraucht habe, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Trotz der Kritik betonte Lemke, dass derzeit keine akute bergbauliche oder radiologische Gefahr bestehe, die Rückholung der Abfälle jedoch mit Hochdruck vorangetrieben werden müsse.

Die Perspektive der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)

Iris Graffunder, die Vorsitzende der BGE, erklärte, dass die Wassermengen, die in das Bergwerk eindringen, im Moment nicht gefährlich seien. Die Techniker versuchen, das Wasser einzufangen, um zu verhindern, dass es die radioaktiven Abfälle erreicht. Trotzdem bleibt ein Teil des Wassers unkontrolliert.

Die Sicht der Anwohner und Bürgerinitiativen

Andreas Riekeberg, Sprecher des Asse II-Koordinationskreises, betont, dass die Situation nicht akut gefährlich sei, aber die Rückholung der Abfälle erschwert werde, wenn immer mehr Lauge nach unten durchsickert. Es gibt auch Kritik an der mangelnden Gesprächsbereitschaft seitens der Bundesumweltministerin.

Die wissenschaftliche Einschätzung

Professor Clemens Walter von der Leibniz Universität Hannover sieht die Sorgen der Anwohner als berechtigt an. Er betont, dass die Kommunikation verbessert werden müsse und dass die Wassermengen, die jetzt verschwinden, zeigen, dass das Bergwerk nicht bis ins Letzte berechenbar ist.

Internationale Vergleiche

Andere Länder wie Finnland und die Schweiz haben bereits Endlagerlösungen für hochaktive Abfälle gefunden. Diese Länder haben möglicherweise besser geplant und gehandelt als Deutschland in der Vergangenheit.

Die Maßnahmen der BGE

Die BGE plant, einen neuen Schacht und ein Bergungsbergwerk zu errichten, um die Abfälle zurückzuholen. Eine Anlage zur Inspektion, Deklaration und Neuverpackung der Abfälle soll ebenfalls in der Nähe des Schachtes entstehen.

Die Herausforderungen der Rückholung

Die Rückholung der Abfälle ist ein komplexes und langwieriges Unterfangen. Es wird geschätzt, dass es etwa zehn Jahre dauern könnte, bis ein Zwischenlager errichtet ist. Die BGE betont, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten müssen, um den Zeitplan einzuhalten.

Die Meinung der Anwohner

Die Anwohner sind gegen ein Zwischenlager in der Nähe der Asse. Sie argumentieren, dass das Gebiet von Bergschäden bedroht ist und dass ein Zwischenlager in der Nähe von Ortschaften nicht sicher sei.

Die strahlenschutztechnische Perspektive

Professor Walter betont, dass jede Maßnahme gerechtfertigt sein muss und dass der Nutzen größer sein muss als der potenzielle Schaden. Es gibt Bedenken, dass die Rückholung der Abfälle zusätzliche Strahlenbelastungen für die Beschäftigten und die Bevölkerung verursachen könnte.

Die rechtliche Lage

Der Bundestag hat vor elf Jahren beschlossen, dass der Atommüll aus der Asse zurückgeholt werden soll. Dies ist gesetzlich festgelegt, und die Bundesumweltministerin betont, dass dies die beste Option sei.

Der Zeitplan

Die BGE plant, den ersten konkreten Antrag zur Rückholung des Atommülls bis zum kommenden Frühjahr zu stellen. Es wird jedoch betont, dass die atomrechtlichen Verfahren sehr lange dauern und dass der Zeitplan möglicherweise wackeln könnte.

Die Zukunft der Asse

Es bleibt unklar, wann der Atommüll tatsächlich aus der Asse geborgen wird. Es gibt verschiedene Meinungen und Prognosen, aber alle Beteiligten betonen, dass Sicherheit und Strahlenschutz oberste Priorität haben.

FAQ

  • Wie viele Fässer lagern in Asse II? Rund 126.000 Fässer.
  • Was ist das Hauptproblem derzeit? Eindringendes Salzwasser.
  • Was plant die BGE? Rückholung der Abfälle.
  • Wie lange wird die Rückholung dauern? Etwa zehn Jahre.
  • Wo sollen die Abfälle hin? Ein neuer Schacht und eine Anlage sind geplant.
  • Wie sicher ist die Lage? Keine akute Gefahr, aber Risiken bestehen.
  • Was sagen die Anwohner? Sie sind besorgt und kritisch.
  • Was ist die gesetzliche Lage? Rückholung ist gesetzlich festgelegt.

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