Gulaschsuppe aus der Dose ist ein beliebtes Fertiggericht, das schnell zubereitet werden kann und oft preiswert ist. Doch was steckt wirklich drin? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die verschiedenen Gulaschsuppen, die sowohl von Markenherstellern als auch von Discountern angeboten werden. Wir vergleichen die Hauptzutaten, die Nährwerte und die Geschmacksrichtungen, um herauszufinden, ob teurer wirklich besser ist.
Preise und Produkte im Vergleich
Die Preise für Gulaschsuppen variieren stark je nach Hersteller und Marke. Die Bio-Gulaschsuppe von Ökoland kostet 99 Cent pro 100 ml, während Sonnenbassermann für 75 Cent zu haben ist. Im Gegensatz dazu liegt der Durchschnittspreis für Markenprodukte bei etwa 48 Cent pro 100 ml. Die No-Name-Produkte von Discountern wie Aldi, Edeka und Lidl kosten rund 45 Cent pro 100 ml. Bei der Auswahl einer Gulaschsuppe ist der Preis oft ein entscheidender Faktor für die Verbraucher.
Inhaltsstoffe: Was steckt wirklich drin?
Bei der Analyse der Inhaltsstoffe fällt auf, dass viele Gulaschsuppen nur einen geringen Anteil an Fleisch und Gemüse enthalten. Oft sind es lediglich 10 bis 11 Prozent. Der Hauptbestandteil ist häufig angedicktes Wasser. Ökotrophologin Caroline Brunnbauer hebt hervor, dass beim selbstgemachten Gulasch deutlich mehr Fleisch und Gemüse verwendet werden würde.
Fleischanteil in Gulaschsuppen
Um den Fleischanteil in den Suppen zu überprüfen, wurden Proben im Labor analysiert. Das Ergebnis zeigt, dass die No-Name-Produkte von Lidl den höchsten Rindfleischanteil aufweisen, gefolgt von Aldi und Edeka. Markenprodukte wie Erasco enthalten mit etwa 5 g Rindfleisch pro 100 g Suppe am wenigsten, was rund 20 Prozent weniger ist als auf dem Etikett angegeben.
Geschmacksverstärker und Aromen
Um den Geschmack zu intensivieren, verwenden Hersteller oft Geschmacksverstärker, Hefextrakt und verschiedene Gewürze. Hefextrakt gilt zwar nicht als Geschmacksverstärker, enthält jedoch viel Glutaminsäure und wird von Verbraucherschützern als geschmacksverstärkende Zutat angesehen. In den teuren Bioprodukten sind keine solchen Zutaten enthalten, während die günstigen Varianten von Discountern oft mit Geschmacksverstärkern angereichert sind.
Die Verpackung: Mogelpackungen?
Ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Verpackung der Gulaschsuppen. Obwohl alle Dosen gleich groß erscheinen, variiert die tatsächliche Füllmenge. So enthält die Gulaschsuppe von Erasco nur 390 ml, während Ökoland nur 385 ml bietet. Dies wird von vielen Verbrauchern als Mogelpackung angesehen, da sie für eine volle Dose bezahlen, aber weniger Inhalt erhalten.
Schadstoffe in Dosen
Dosen bestehen in der Regel aus Weißblech und sind innen beschichtet, um Korrosion zu verhindern. Diese Beschichtungen können jedoch Substanzen wie Bisphenol A abgeben, die als erbgutschädigend gelten. In unseren Untersuchungen konnten wir jedoch feststellen, dass der Bisphenol-A-Gehalt unterhalb der Bestimmungsgrenze lag und somit als unauffällig angesehen werden kann.
Kundencheck: Geschmackstest der Gulaschsuppen
In einem Blindverkostungstest an der Universität Mainz haben wir 40 Studenten befragt, welche Gulaschsuppe ihnen am besten schmeckt. Die Ergebnisse zeigen, dass die teure Bio-Suppe von Ökoland und das Discounter-Produkt von Aldi gleichauf auf dem ersten Platz landen. Dies bestätigt, dass der Preis nicht immer ein Indikator für den Geschmack ist.
Nachhaltigkeit der Gulaschsuppen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Nachhaltigkeit der verwendeten Zutaten. Während alle Gulaschsuppen ausschließlich Rindfleisch enthalten, stammt das Fleisch in den meisten Fällen aus konventioneller Tierhaltung. Lediglich das Produkt von Ökoland trägt ein Biosiegel und stammt aus ökologischer Landwirtschaft.
Ökobilanz der Verpackungen
Die Ökobilanz der Dosen ist ebenfalls ein komplexes Thema. Faktoren wie Material, Transportdistanz und Recyclingfähigkeit spielen eine entscheidende Rolle. Im Allgemeinen gilt, dass Mehrweg-Glaslösungen umweltfreundlicher sind, wenn sie regional eingesetzt werden. Dosen hingegen bieten den Vorteil, dass sie bis zu drei Jahre ohne Kühlung haltbar sind.
Fazit: Teuer vs. billig
Insgesamt zeigt unser Vergleich, dass teure Gulaschsuppen nicht immer die beste Wahl sind. Die No-Name-Produkte von Discountern können in Bezug auf Geschmack und Nährstoffe durchaus mithalten. Verbraucher sollten sich jedoch bewusst sein, dass viele Dosenprodukte einen geringen Fleischanteil und viele Zusatzstoffe enthalten. Letztendlich ist es ratsam, die Zutatenliste genau zu prüfen und gegebenenfalls auf regionale und nachhaltige Produkte zurückzugreifen.
Die Gulaschsuppe aus der Dose bleibt ein beliebtes, aber oft fragwürdiges Fertiggericht. Bei der Auswahl sollte man sich nicht nur von Preis und Marke leiten lassen, sondern auch die Inhaltsstoffe und deren Herkunft im Blick behalten.