Der Aufstieg Chinas zur führenden Wirtschaftsnation hat die Beziehung zwischen den USA und China auf eine harte Probe gestellt. Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen 2024 stellen sich viele die Frage: Wie werden die beiden Kandidaten, Donald Trump und Kamala Harris, mit dieser Rivalität umgehen?
Chinas Rolle in der globalen Wirtschaft
China hat sich in den letzten Jahrzehnten als wirtschaftliche Supermacht etabliert. Dieser Aufstieg hat nicht nur die Weltwirtschaft verändert, sondern auch die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China verstärkt. Während Trump und Harris beide eine harte Linie gegenüber China vertreten, unterscheiden sich ihre Ansätze und Strategien erheblich.
Donald Trumps aggressive Handelspolitik
Donald Trump betrachtet China als einen der größten Feinde der USA. Sollte er die Wahl gewinnen, plant er, Zölle von bis zu 60% auf chinesische Waren zu erheben. Dies würde die Preise für viele Produkte, einschließlich Spielzeug und Elektronik, erheblich steigern. Trump träumt von einer Entkopplung der amerikanischen Wirtschaft von China, ähnlich wie in den 1950er Jahren, als die USA weitgehend autark waren.
Ein zentrales Ziel seiner Politik ist es, den Technologietransfer nach China erheblich einzuschränken. Dies könnte durch ein Verbot von US-Investitionen in China geschehen. Die chinesische Führung fürchtet besonders solche Beschränkungen, da sie entscheidend für Chinas Bemühungen sind, seine technologische Abhängigkeit von den USA zu verringern.
Kamal Harris und das Konzept des “Derisking”
Kamal Harris verfolgt einen anderen Ansatz. Sie spricht von “Derisking”, was bedeutet, dass die USA versuchen, die wirtschaftlichen Risiken, die durch China entstehen, zu minimieren. Unter ihrer Führung hat die US-Regierung bereits begonnen, Exportverbote für Hochtechnologie-Chips zu verhängen und hohe Zölle auf chinesische Elektroautos einzuführen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die heimische Industrie zu schützen und die Abhängigkeit von China zu verringern.
Harris betont auch die Notwendigkeit von Kooperationen, sowohl im militärischen als auch im wirtschaftlichen Bereich, während sie gleichzeitig eine harte Linie gegenüber China beibehält. Sie hat erklärt, dass sie Maßnahmen ergreifen wird, wenn China die Handelsregeln auf Kosten amerikanischer Arbeitnehmer und Unternehmen untergräbt.
Globale Auswirkungen der US-China Rivalität
Die Rivalität zwischen den USA und China hat nicht nur Auswirkungen auf die beiden Länder, sondern auch auf die gesamte Weltwirtschaft. Länder in Südostasien, Japan, Korea und Taiwan haben die USA mittlerweile als ihren größten Exportmarkt etabliert, nicht mehr China. Diese Länder stehen jedoch vor einem Dilemma: Sie müssen sich entscheiden, ob sie sich stärker an die USA binden oder ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu China aufrechterhalten wollen.
In diesem Kontext wird deutlich, dass Handelsinteressen oft den Sicherheitsinteressen untergeordnet werden müssen. Sowohl Trump als auch Harris versuchen, den technologischen und wirtschaftlichen Führungsanspruch der USA aufrechtzuerhalten, während sie gleichzeitig die Herausforderungen, die China darstellt, bewältigen müssen.
Ein ungewisses wirtschaftliches Zukunftsbild
Unabhängig davon, wer die Präsidentschaftswahlen gewinnt, steht zu erwarten, dass die Spannungen zwischen den USA und China zunehmen werden. Trump könnte eine noch aggressivere Handelspolitik verfolgen, während Harris versuchen wird, eine Balance zwischen Konfrontation und Kooperation zu finden. Die langfristigen Auswirkungen dieser Rivalität könnten nicht nur für die beteiligten Nationen, sondern für die gesamte Weltwirtschaft erheblich sein.
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Beziehungen zwischen den USA und China entwickeln und welche Strategien die beiden Kandidaten letztendlich verfolgen werden. Eines ist sicher: Die Herausforderung, mit der aufstrebenden Supermacht China umzugehen, wird weiterhin im Mittelpunkt der amerikanischen Außenpolitik stehen.