VR Brille – Nutzen oder nur Spaß?

2 Juli, 2024

VR Brillen gibt’s nun schon etwas länger. Viele Computer und Konsolenbegeisterte sind bereits in den Genuss einer solchen VR Brille gekommen. (Wer den Unterschied kennen möchte zwischen AR und VR, kann sich diesen Artikel einmal durchlesen: Die wichtigsten Unterschiede zwischen Augmented Reality und Virtual Reality.)

Da ich gerne Simulation am PC Spiele (wie zum Beispiel Flugsimulatoren), interessierte mich das Thema VR natürlich naturgemäß und durch meinen besten Freund, würde ich auf meine neue Brille aufmerksam

Die Auswahl der Brille

Da ich noch nicht so viele Berührungspunkte mit VR Brillen hatte, wollte ich nicht direkt das teuerste Modell kaufen. Gebraucht kaufen? Naja so ganz traue ich den Braten nicht, da eine VR Brille ja direkt am Kopf anliegt und wer weiss, wer diese alle schon getragen hat. Am tollsten wäre es noch, wenn das Gerät auch mit einem PC verbunden werden kann, um ggf Spiele damit mit 360° Blick darstellen zu können. Wäre es nicht schön, über das eigene Haus zu fliegen und es mal aus der Vogelperspektive zu sehen? (Jaja Drohne klar aber wer darf die schon fliegen bei den ganzen Regelungen). Bewegung wäre natürlich auch nicht schlecht …

Faktoren also:

  • Nicht zu teuer
  • Verbindung mit PC möglich
  • Neu

So kamen mein bester Kumpel und ich an einem Männerabend auf das Modell des chinesischen Herstellers “Pico”. Er erzählte mir davon, dass ein Bekannter von ihm die Pico 2 hatte und der wirklich zufrieden ist. Schwupps kam bei mir die Pico 4 an, die nach ein paar Testberichten und Videos von mir gekauft wurde.

Die ersten Gehversuche

Wirklich großartig verpackt kam die Pico 4 bei mir an. Ein formschöner Karton, leicht zu öffnen und eine sehr angenehmen haptik. Kein Ruckeln beim aufschieben des Kartons. (Ich mache jetzt hier kein Unboxing). Gut gepolstert ging es dann daran die Brille, Controller und Co auszupacken. Dabei waren auch kleine Schlaufen, damit bei Bewegung die Controller nicht durch das ganze Zimmer fliegen, ein Netzteil und ein USB-C Kabel.

Eine Bedienungsanleitung war natürlich auch dabei, die einen erstmal darauf aufmerksam macht, dass man das Gerät vollständig laden sollte (20 Watt -> 2,5 Std). Danach sollte man bis zu 3 Std das Gerät nutzen können.

Hinweis für Brillenträger: Es gibt einen Abstandshalter für Brillenträger. Der ist ebenfalls in dem Paket enthalten! Selbst bei meiner hohen starke und Recht großen Brille, passt es ohne Probleme. Nach dem ersten Anschalten – was keine Herausforderung war da es nur einen Schalter gibt – ging es dann los. 

Apps – Abwarten und Ernüchternd

Nach dem ersten Hochfahren ging wurde erstmal eingerichtet und erforscht. Wie ändere ich die Umgebung? Wie laut und leise? Wie funktionieren die Controller und was macht man mit den Tasten? Oh super! Die Amazon Prime Video App ist auch drauf. Gleich mal ausprobieren aber halt: Erst YouTube. Leider gingen hier die Probleme los: YT VR App reagierte nicht auf meine Eingaben. Netflix akzeptiert den Pico Browser nicht. Was machen?

Die Lösung für ein paar Probleme brachte ein 3,4 GB großes Systemupdate. Nach der Installation funktionierte das die YT VR App. Klasse! Aber halt wo ist die Amazon Prime Video App? Verschwunden und auch im App Store fand man leider nichts was darauf hindeutet. Naja immerhin funktionierte Amazon Prime Video im Pico Browser. Anschließend ging die Entdeckungsreise weiter: Was gibt es noch im Store? Um es deutlich zu sagen: Selten etwas kostenlos.

Also blieb nur der Weg über einschlägige Seiten die auch apks anbieten.

Macht das überhaupt Spaß?

Auch wenn die bereits oben beschriebenen negativen Erfahrungen einen anderen Eindruck machen: Eine VR Brille macht schon viel Spaß.

Es ist ein sehr schönes Erlebnis mit den Haien zu tauchen und gleichzeitig etwas zu lernen oder mit Hilfe von 360° Videos virtuell Städte zu entdecken. Wusstet ihr das höchste Wasserfall der Erde in Venezuela liegt und 1933 entdeckt wurde (Eingeborene kannten ihn natürlich vorher!), und fast 1 km hoch ist? Ich nicht … Jetzt weiss ich ungefähr wo er ist, wie hoch er ist, dass das Wasser als Nebel unten ankommt anstatt in einem festen Strahl und das eine Bootsfahrt 8 Std dorthin dauert. Faszinierende Einblicke! Wunderschöne Bilder (anschließend ein paar Screenshots) und Video in 360°.

Was auch Spaß macht ist die Interaktion. Fitnessboxing z. B. ist richtig anstrengend und erinnert an Guitar Hero nur halt mit Boxen. So kommt man sehr schnell ins schwitzen. Natürlich fehlt ein ein Ranking und Statistik auch nicht.

Die Kopplung mit Steam VR ist auch kein Problem. Funktioniert ohne größere Probleme, nur etwas pixlig.

Es lohnt sich!!!

Außer Spaß auch ein Nutzen?

Aktuell kann ich das kaum beantworten. Bei meiner Brille scheint es so zu sein, dass ich nur ein Fenster gleichzeitig öffnen kann. So kann ich allerdings nicht an zwei Dingen gleichzeitig arbeiten. Beispielsweise kann ich nicht auf der einen Seite Dateien von der Brille auf die Onedrive hochladen und in einem anderen Fenster ein Dokument bearbeiten oder ein Video anschauen. Dafür müsste erst eine Verbindung mit dem PC aufgebaut werden, hier finde ich allerdings die Qualität mit der mitgelieferten Software sehr mau. Möglicherweise bringt hier die kostenpflichtigen Virtual Desktop Abhilfe.

Aktuell also eher Spaß als wirklicher Nutzen.

Update (03.07.2024)

Die Pico Brille mag das Sonne Licht überhaupt nicht. Laut Anleitung reichen schon ein paar Minuten direkte Sonneneinstrahlung der Linsen und die Brille ist unbrauchbar. Daher habe ich mir für ein paar Euro eine Aufbewahrung gekauft (von Übersee), in dem die Brille gut und dunkel aufbewahrt wird, wenn ich sie nicht nutze.

Die Controller und die Brille passt absolut genau in die Öffnungen in diesem Koffer. In dem kleinen Dach mit Mesh Stoff, kann Netzteil, Kabel Kabelführung und weitere kleine Dinge untergebracht werden. Alles an einem Ort eben.

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