>> Update <<
Jetzt liegen die Pläne auf dern Tisch. Das Verteidigungsministerium möchte – wie bereits vermutet – eine Wehrpflicht nach schwedischen Vorbild einführen.
Geplant ist, dass jeder Mann und jede Frau einen Brief bekommt, in den die Bereitschaft und Fähigkeit abgefragt wird. Geplant wird mit 400.000 Briefen pro Jahr. Nicht nur Männer sondern auch Frauen sollen diesen Brief erhalten. Für Männer soll die Antwort verpflichtend sein, für Frauen freiwillig. Nach einer Auswertung des Fragebogens in dem Brief, sollen ca. 10% der Antwortenden zu einer Musterung eingeladen werden. Auch hier für die Männer verpflichtend.
Kapazitäten derzeit für Rekruten liegen bei ca. 7.000 Soldatinnen und Soldaten. Diese sollen allerdings erhöht werden. Der Wehrdienst soll zwischen 6-12 Monaten liegen.
Ursprünglicher Artikel
Spätestens seit dem Einmarsch von Russland in der Ukraine im Jahr 2022 wird heftig über die Wiedereinführung des Wehrdienstes debattiert und diskutiert. Vor über 13 Jahren wurde der Wehrdienst – der verpflichtende Dienst an der Waffe – ausgesetzt. Soll der Wehrdienst nun wiederkommen? Mit Spannung wird auf eine Meldung vom Verteidigungsminister Pistorius gewartet, wie ein Wehrdienst aussehen könnte. Gibt es einen Wehrdienst “light”?
Was bekannt ist
Bekannt ist auf jeden Fall, dass ein “Zurück” zum Wehrdienst wie er in den 1950ern Jahren bekannt war, nicht geben sollte. Wer keinen Dienst an der Waffe leisten wollte, musste einen Ersatzdienst leisten z. B. In Form des Zivildienstes. Doch warum nicht wieder in dieses Modell verfallen, da wir ja eigentlich schon wieder von einem kalten Krieg mit Russland sprechen müssten? Weil es vermutlich derzeit unmöglich ist: Es fehlt an den grundlegenden Strukturen. Weder Kasernen, noch Waffen noch Ausbilder sind in genügender Anzahl da, dass man wieder zu dem alten Modell zurückkehren kann.
Die Pläne gehen eher in die Richtung, dass statt 180.000 Soldaten, 200.000 Soldaten verfügbar sein sollten. Ebenso solen mehr Reservisten zur Verfügung stehen, sodass in einem Kriegsfall mehr aktives Personal einberufen werden kann, wenn der Verteidigungsfall eintreten sollte.
Aber ohne eine gewisse Pflicht, geht es vermutlich nicht. Sowohl der Verteidigungsminister als auch mehrere Experten bezweifeln, dass diese Pläne mit Freiwilligen umgesetzt werden können.
Vorbilder werden in Skandinavien gesucht
Vorbilder für eine Wehrpflicht, könnten die Skandinavischen Länder bieten. So reiste der Verteidigungsminister nach Schweden und hilft dieses Modell für besonders geeignet. Eckdaten:
- Alle wehrfähigen Personen werden angeschrieben
- Nur ein Bruchteil dieser Personen wird überhaupt gemustert (die meisten von Ihnen, haben im Vorfeld Interesse gezeigt)
- Die Besten aus den gemusterten Personen wird eingezogen
Sowohl der Verteidigungsminister als auch der Generalinspekteuer Carsten Breuer fanden dieses Modell als sehr geeignet.
Wie geht es weiter?
So ganz kann man das nicht sagen. Alle warten gespannt auf eine Entscheidung oder zumindest einen Vorschlag aus dem Ministerium, wie eine solche Wehrpflicht aussehen könnte. Ob diese Pläne dann auch so umgesetzt werden, steht dann aber wieder auf einem anderen Papier.