Innovative Lachszucht: Nachhaltigkeit in der Aquakultur

2 September, 2024

Die Lachszucht steht vor großen Herausforderungen. Konventionelle Methoden sind oft von Kritik geprägt, da sie negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Fischpopulationen haben. In Norwegen, einem zentralen Land für die Lachszucht, gibt es jedoch innovative Ansätze, die diese Probleme adressieren. Diese neue Form der Aquakultur zielt darauf ab, die Lachszucht nachhaltiger und gesünder zu gestalten.

Die Herausforderungen der konventionellen Lachszucht

Die konventionelle Lachszucht hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, was jedoch mit zahlreichen Problemen verbunden ist. Diese umfassen nicht nur die Überbevölkerung in den Zuchtanlagen, sondern auch die Ausbreitung von Parasiten wie der Lachslaus.

  • Überfüllte Käfige: Lachse werden oft in engen Käfigen gehalten, was zu Stress und Krankheiten führt.
  • Parasitenbefall: Die Lachslaus ist ein bedeutendes Problem, das sowohl Zuchtlachse als auch Wildlachse gefährdet.
  • Umweltschäden: Die Abfälle aus den Zuchtanlagen können die Gewässer verunreinigen.
  • Genetische Vermischung: Entkommene Zuchtlachse können sich mit Wildlachsen paaren, was die genetische Vielfalt gefährdet.

Diese Herausforderungen haben dazu geführt, dass Umweltverbände die Praktiken der Lachszucht kritisch hinterfragen. Die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Lösung ist dringlich.

Die Vision von Aquafuture

Aquafuture ist ein innovatives Unternehmen, das sich der Aufgabe verschrieben hat, die Probleme der Lachszucht aktiv anzugehen. Thomas Mirhold, der Geschäftsführer, beschreibt die Vision des Unternehmens als die “Utopie der nachhaltigsten Art von Aquakultur”.

Das Hauptziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der Lachse gesund aufwachsen können, ohne den Gefahren der konventionellen Zucht ausgesetzt zu sein. Dazu gehört die Vermeidung von Parasiten und Krankheiten.

Die innovative Technik

Ein zentraler Bestandteil der neuen Lachszucht ist die spezielle Bauweise der Fischbecken. Anstelle von herkömmlichen Netzen werden große, unter Wasser befindliche Plastiktaschen verwendet, die die Fische in einer geschützten Umgebung halten.

  • Wasserzufuhr: Die Becken werden mit frischem Wasser aus der Meerestiefe versorgt, wo keine Lachslaus vorkommt.
  • Durchlässigkeit: Die Becken sind wasserundurchlässig, was verhindert, dass Lachse entkommen oder Parasiten eindringen.
  • Filteranlage: Eine spezielle Filteranlage am Boden der Becken entfernt den Kot der Fische und sorgt für eine saubere Umgebung.

Diese Technik sorgt nicht nur für eine höhere Fischqualität, sondern auch für eine niedrigere Sterberate. Während die Sterberate in konventionellen Zuchtanlagen bei 17% liegt, beträgt sie bei Aquafuture nur 4%.

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Aquafutures Ansatz ist die Nachhaltigkeit. Die Abfälle aus der Fischzucht werden nicht einfach entsorgt, sondern in einen wertvollen Kreislauf integriert.

  • Düngerproduktion: Der gefilterte Kot der Fische wird getrocknet und als Dünger auf Feldern verwendet.
  • Ökostrom: Die gesamte Anlage wird mit Ökostrom betrieben, was den ökologischen Fußabdruck minimiert.
  • Wasseraufbereitung: Die Filteranlagen sorgen dafür, dass das Wasser sauber bleibt und keine Schadstoffe in die Umwelt gelangen.

Durch diese Maßnahmen zeigt Aquafuture, dass eine nachhaltige Lachszucht nicht nur möglich, sondern auch profitabel ist. Der Lachs aus dieser Zucht ist nicht teurer als der von konventionellen Herstellern.

Die Zukunft der Lachszucht

Die innovative Lachszucht von Aquafuture könnte langfristig die gesamte Branche verändern. Die Ansätze des Unternehmens könnten nicht nur die Probleme der konventionellen Zucht lösen, sondern auch das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken schärfen.

Die Lachszucht steht an einem Wendepunkt. Mit der richtigen Technologie und einem Fokus auf Nachhaltigkeit kann die Branche neu gestaltet werden. Aquafuture ist ein Beispiel für diesen Wandel und zeigt, dass eine bessere Zukunft für die Lachszucht möglich ist.

Ausblick und Expansion

Thomas Mirhold plant, die innovative Technik weiter auszubauen und mehr Zuchtanlagen zu errichten. Das Ziel ist es, die nachhaltige Lachszucht in Norwegen und darüber hinaus zu etablieren.

Durch die Kombination von modernster Technologie und einem umweltbewussten Ansatz könnte Aquafuture die Standards in der Lachszucht neu definieren. Die Hoffnung ist, dass andere Unternehmen folgen und ähnliche Methoden übernehmen.

Fazit

Die Herausforderungen der konventionellen Lachszucht sind erheblich, aber mit innovativen Ansätzen wie denen von Aquafuture gibt es Hoffnung auf eine nachhaltigere Zukunft. Die Kombination aus Technologie, Umweltbewusstsein und einer starken Vision könnte die Lachszucht revolutionieren.

Die Welt benötigt nachhaltige Lösungen, und Aquafuture zeigt, dass diese Lösungen nicht nur möglich, sondern auch profitabel sind. Der Weg zur nachhaltigen Lachszucht ist geebnet, und es bleibt zu hoffen, dass viele Unternehmen diesem Beispiel folgen.

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