Die Energiekrise hat gezeigt, wie wichtig Versorgungssicherheit ist. Gaskraftwerke gelten als flexible Ergänzung zu erneuerbaren Energien, da sie schnell hoch- und heruntergefahren werden können. Doch die Entscheidung der Bundesregierung, neue Gaskraftwerke ohne verpflichtenden H2-Ready-Standard zu bauen, ist ein klimapolitischer Irrweg. Sie bindet Deutschland langfristig an fossiles Erdgas und gefährdet die Energiewende.
Fehlende Zukunftsfähigkeit
„H2-Ready“ bedeutet, dass ein Kraftwerk technisch so ausgelegt ist, dass es später mit Wasserstoff betrieben werden kann. Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie für eine klimaneutrale Energieversorgung. Wer heute Gaskraftwerke baut, die nicht H2-Ready sind, schafft Infrastruktur, die in wenigen Jahren veraltet und klimaschädlich ist. Das ist nicht nur teuer, sondern auch ein Schlag ins Gesicht der Energiewende.
Verpasste Chance für Innovation
Deutschland könnte Vorreiter sein, indem es konsequent auf H2-Ready-Kraftwerke setzt. Das würde Investitionen in Wasserstofftechnologien fördern und die Industrie zukunftsfähig machen. Stattdessen setzt die Bundesregierung auf kurzfristige Lösungen, die langfristig enorme Kosten verursachen. Denn die Umrüstung nicht H2-fähiger Kraftwerke ist teuer und kompliziert – und oft gar nicht möglich.
Klimaziele in Gefahr
Der Energiesektor ist zentral für die Erreichung der Klimaneutralität bis 2045. Neue fossile Infrastruktur ohne Perspektive auf Wasserstoff bedeutet: Mehr CO₂-Emissionen über Jahrzehnte hinweg. Damit wird das Ziel einer klimaneutralen Energieversorgung massiv gefährdet. Während andere Länder mutig in Wasserstoff investieren, baut Deutschland Kraftwerke, die schon beim Bau veraltet sind.
Wirtschaftliche Risiken
Die Abhängigkeit von Erdgas ist nicht nur klimapolitisch problematisch, sondern auch geopolitisch riskant. Die Energiekrise 2022 hat gezeigt, wie verwundbar Deutschland durch fossile Importe ist. Wer heute neue Gasabhängigkeiten schafft, riskiert morgen neue Krisen. Stattdessen müsste die Politik alles daransetzen, die Abhängigkeit von fossilen Energien zu beenden.
Gesellschaftliche Verantwortung
Die Entscheidung, Gaskraftwerke ohne H2-Ready-Standard zu bauen, sendet ein fatales Signal: Klimaschutz ist zweitrangig. Für die junge Generation, die sich eine lebenswerte Zukunft wünscht, ist das ein Schlag ins Gesicht. Politik muss Verantwortung übernehmen und langfristig denken – nicht kurzfristig fossile Lösungen zementieren.
Fazit
Der Bau von Gaskraftwerken ohne H2-Ready-Standard ist ein Rückschritt für die Energiewende. Er gefährdet die Klimaziele, schafft neue fossile Abhängigkeiten und verpasst die Chance, Deutschland als Vorreiter in der Wasserstofftechnologie zu positionieren. Statt fossiler Sackgassen braucht es mutige Investitionen in eine klimaneutrale Zukunft.