Die Bundesregierung hat ein neues Rentenpaket verabschiedet, das Stabilität und Sicherheit für Rentnerinnen und Rentner verspricht. Doch während die ältere Generation aufatmen kann, wächst die Sorge unter jungen Menschen: Kommen sie bei der Reform zu kurz?
Was steckt im Rentenpaket?
Das Rentenpaket 2025 enthält zwei zentrale Maßnahmen:
- Ausweitung der Mütterrente: Eltern, die Kinder vor 1992 geboren haben, erhalten künftig höhere Rentenansprüche.
- Sicherung des Rentenniveaus: Die sogenannte Haltelinie bei 48 Prozent wird bis 2040 garantiert. Das bedeutet: Die gesetzliche Rente bleibt stabil – unabhängig von der demografischen Entwicklung.
Finanziert werden diese Maßnahmen vollständig aus dem Bundeshaushalt. Allein im Jahr 2030 sollen die zusätzlichen Ausgaben bei rund neun Milliarden Euro liegen, bis 2040 könnten sie auf 20 Milliarden anwachsen.
Wer zahlt die Rechnung?
Die Antwort ist ernüchternd: Vor allem die junge Generation. Der Rentenversicherungsbeitrag, der aktuell bei 18,6 Prozent liegt, könnte bis 2040 auf 22,6 Prozent steigen. Das bedeutet: Weniger Netto vom Brutto für Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
Jette Nietzard, Vorsitzende der Grünen Jugend, kritisiert die Reform scharf. Sie sieht darin keinen Generationenvertrag, sondern einen Verteilungskonflikt: „Großeltern gegen Enkel auszuspielen ist der falsche Weg. Unsere Rente muss solidarisch und zukunftsfähig sein.“
Auch Pascal Reddig von der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Fraktion warnt: Die Milliarden für die Rente fehlen an anderer Stelle – etwa bei Investitionen in Bildung, Digitalisierung oder Klimaschutz. Das sei ein schlechtes Signal für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands.
Generationengerechtigkeit – ein leeres Versprechen?
Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) verteidigt das Paket als „Botschaft an alle Generationen“. Doch Kritiker bemängeln, dass langfristige Reformen fehlen. Die demografische Entwicklung – immer mehr Rentner, immer weniger Beitragszahler – wird nicht ausreichend berücksichtigt.
Die Grüne Jugend fordert eine Umverteilung: Private Milliardenvermögen sollen stärker zur Finanzierung der Rente herangezogen werden. „Geld ist genug da – es muss nur gerecht verteilt werden“, so Nietzard.
Was wäre eine nachhaltige Lösung?
- Strukturelle Reformen: Eine echte Rentenreform müsste auch die private Vorsorge, flexible Renteneinstiege und neue Finanzierungsmodelle einbeziehen.
- Demografische Realität anerkennen: Die Babyboomer gehen in Rente, die Erwerbsbevölkerung schrumpft – das muss sich im System widerspiegeln.
- Investitionen in Zukunft: Bildung, Innovation und Digitalisierung sind entscheidend, um die Wirtschaftskraft zu erhalten und die Renten langfristig zu sichern.
Fazit
Das Rentenpaket 2025 bringt kurzfristige Stabilität – aber langfristig droht eine Überlastung der jungen Generation. Ohne tiefgreifende Reformen bleibt die gesetzliche Rente ein System mit Ablaufdatum. Generationengerechtigkeit darf kein politisches Schlagwort bleiben, sondern muss zur Leitlinie für die Sozialpolitik werden.