Europas Raketenlücke: Warum die Raketenabwehr nicht hinterherkommt

11 Juli, 2025

Die sicherheitspolitische Lage Europas hat sich seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine dramatisch verändert. Während Russland seine Raketenproduktion massiv hochfährt, hinkt Europa bei der Entwicklung und Beschaffung effektiver Raketenabwehrsysteme hinterher. Diese sogenannte „Raketenlücke“ stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Verteidigungsfähigkeit des Kontinents dar.

Die russische Raketenproduktion im Aufwind

Laut Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR produziert Russland jährlich zwischen 840 und 1.020 ballistische Kurz- und Mittelstreckenraketen der Typen 9M723 (Iskander-M) und Kh-47M2 Kinzhal. Diese Zahlen markieren einen deutlichen Anstieg gegenüber den Vorjahren. Die Produktionskapazitäten wurden durch den Ausbau von Fertigungsanlagen und eine effizientere Logistik erheblich gesteigert.

Diese Entwicklung ist nicht nur ein Zeichen technologischer Aufrüstung, sondern auch ein strategisches Signal: Russland setzt auf die Fähigkeit, mit präzisen Raketenangriffen kritische Infrastrukturen und militärische Ziele in Europa zu bedrohen – oder gar zu lähmen.

Europas Antwort: Raketenabwehr statt Eigenproduktion

Die Reaktion europäischer Staaten konzentriert sich bislang fast ausschließlich auf die Raketenabwehr. Anstatt eigene offensive Raketenprogramme zu entwickeln, setzen viele Länder auf den Import und die Integration bestehender Abwehrsysteme. Besonders gefragt sind das US-amerikanische Patriot-System (PAC-3 MSE, PAC-2 GEM-T) sowie das französisch-italienische SAMP/T mit Aster-30-Raketen.

Zahlreiche europäische Staaten haben seit 2022 entsprechende Systeme bestellt oder ihre Bestände aufgestockt. Doch die Produktionskapazitäten dieser Systeme sind begrenzt – und die Lieferzeiten lang. Das bedeutet: Selbst wenn Europa heute bestellt, wird es Jahre dauern, bis die Systeme einsatzbereit sind.

Die strukturellen Schwächen Europas

Ein zentrales Problem ist die fehlende Koordination. Während Russland zentral gesteuert aufrüstet, agieren europäische Staaten oft national und unkoordiniert. Die „European Sky Shield Initiative“, angeführt von Deutschland, soll hier Abhilfe schaffen. Doch auch dieses Projekt steht noch am Anfang.

Hinzu kommt: Europa fehlt es an industrieller Kapazität, um schnell und in großem Maßstab eigene Raketen oder Abwehrsysteme zu produzieren. Die Abhängigkeit von außereuropäischen Partnern – insbesondere den USA – bleibt bestehen.

Fazit

Die Raketenlücke Europas ist kein theoretisches Problem, sondern eine reale sicherheitspolitische Schwachstelle. Während Russland seine Fähigkeiten kontinuierlich ausbaut, bleibt Europa in einer reaktiven Rolle gefangen. Ohne eine strategische Neuausrichtung – inklusive eigener Produktionskapazitäten und besserer Koordination – wird es schwer, diese Lücke zu schließen.


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