Rechtsextreme Fälle im Mai 2025: Eine Auswahl alarmierender Entwicklungen

27 Juni, 2025

Im Schatten aktueller Großthemen wie der Europawahl und wirtschaftspolitischer Debatten entwickelte sich der Mai 2025 zu einem Monat, in dem rechtsextreme Vorfälle erneut erschreckende Ausmaße annahmen – mit erschreckend geringer öffentlicher Resonanz. Eine Auswahl dokumentierter Ereignisse zeigt die Bandbreite und Gefährlichkeit dieser Entwicklungen.

1. Die „Letzte Verteidigungswelle“: Radikalisierung unter Jugendlichen

In gleich mehreren Bundesländern – darunter Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hessen – führte die Bundesanwaltschaft Razzien gegen eine mutmaßliche rechtsterroristische Jugendgruppe durch. Der Name der Gruppierung: „Letzte Verteidigungswelle“.

  • Alter der Mitglieder: 14 bis 18 Jahre
  • Vorwürfe: Planung von Anschlägen auf Asylbewerberheime und linke Zentren
  • Ziel: Laut Anklage die „Destabilisierung demokratischer Grundstrukturen“

Die Tatsache, dass Jugendliche derartige Pläne entwickelten, verdeutlicht die zunehmende Radikalisierung in digitalen Parallelwelten. Die Berichterstattung blieb weitestgehend regional begrenzt.

2. Brandanschlagsversuch in Schmölln (Thüringen)

Ebenfalls der „Letzten Verteidigungswelle“ zugeordnet wird ein versuchter Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Schmölln. Statt eines Brandes hinterließen die Täter großflächige rassistische Parolen an der Fassade, darunter „NS-Gebiet“.

Diese bewusste Symbolik stellt eine gewollte Einschüchterung dar – ein gezielter Angriff auf Mitmenschen und den demokratischen Zusammenhalt.

3. Angriff auf das Kulturhaus Altdöbern (Brandenburg)

In Altdöbern kam es zu einem mutmaßlich rechtsextrem motivierten Brandanschlag auf ein alternatives Kulturzentrum. Das Haus war bekannt für antifaschistische Veranstaltungen und queere Community-Arbeit.

Erste Ermittlungen legen nahe, dass es sich um eine geplante Tat mit politischem Hintergrund handelt – doch auch hier: keine bundesweiten Schlagzeilen.

4. Übergriff auf SPD-Kandidat durch junge Rechtsextreme

Im Zuge des Europawahlkampfs wurde in Sachsen ein SPD-Kandidat auf offener Straße angegriffen. Die mutmaßlichen Täter: Jugendliche mit Bezug zur Gruppierung „Junge Nationalisten“.

Diese Tat unterstreicht, wie politischer Hass in Handlungen mündet – und wie extremistische Strukturen immer gezielter Nachwuchs instrumentalisieren.

5. Gewalt gegen Minderheiten in Brandenburg

Brandenburg war im Mai erneut Hotspot rechtsextremer Gewalt:

  • In Oranienburg: Antisemitischer Angriff auf einen Kippa-tragenden Mann
  • In Bad Saarow: Körperverletzung gegen einen dunkelhäutigen Passanten
  • In Bad Freienwalde: Störung und Einschüchterung einer Antifa-Kundgebung

Diese Vorfälle stehen exemplarisch für ein Klima zunehmender Angst und Ausgrenzung – besonders in ländlichen Regionen.

Fazit: Ausgewählte Fälle – exemplarisches Schweigen?

Diese Auswahl rechtsextremer Straftaten im Mai 2025 ist nur ein Ausschnitt aus einem größeren Bild. Doch schon sie zeigt: Die Bedrohung ist real, strukturell – und sie wächst. Dass viele dieser Vorfälle nur in Randnotizen auftauchen oder gar unbeachtet bleiben, wirft ernste Fragen auf.

Rechtsextremismus ist kein Randphänomen. Es ist ein Angriff auf die Grundfesten eines offenen, pluralistischen Zusammenlebens – und verdient die ungeteilte Aufmerksamkeit von Medien, Gesellschaft und Politik.

Quellenverzeichnis

1. Amadeu Antonio Stiftung – „4 Gewalttaten jeden Tag: Rechte Straftaten auf Rekordniveau gefährden den sozialen Frieden“, 20. Mai 2025  Zur Pressemitteilung

2. ZDFheute – „Rechtsextremismus in Deutschland: Immer mehr Jugendliche“, 31. Mai 2025  Zum Artikel

3. Bundesamt für Verfassungsschutz – „Zahlen und Fakten zu rechtsextremistischen Straftaten 2024/2025“ Offizielle Statistikseite

Gerne, Michael. Hier ist ein zusätzlicher Absatz, den du in deinen Blogartikel integrieren kannst – etwa als abschließenden Hinweis auf die Tragweite rechtsextremer oder politisch motivierter Gewalt im Alltag:

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