Ernüchterte Fahrer: Gebrauchte Stromer vermehrt auf dem Gebrauchtmarkt zu finden

29 März, 2025

Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos boomt, und das aus gutem Grund. Mit einem Rückgang der Preise um mehr als 18 % im Jahr 2024 ist es an der Zeit, die Vor- und Nachteile des Kaufs eines gebrauchten E-Autos zu beleuchten. In diesem Beitrag gehen wir auf die Bedenken der Käufer, die verschiedenen Aspekte der Batterielebensdauer, die Lademöglichkeiten und die Preisentwicklung ein.

Die Sicht der Käufer: Vorbehalte und Bedenken

Die Meinungen der Käufer sind gemischt, wenn es um gebrauchte E-Autos geht. Viele Autofahrer äußern Bedenken hinsichtlich der Reichweite, der Batterielebensdauer und der Lademöglichkeiten. Eine Umfrage auf den Straßen Frankfurts zeigt, dass Käufer vor allem auf folgende Punkte achten:

  • Preis: Der Preis muss stimmen.
  • Nachrüstbarkeit: Die Möglichkeit, die Batterie nachzurüsten, ist wichtig.
  • Ladekapazität: Die Möglichkeit, das Fahrzeug zu Hause zu laden, ist entscheidend.

Einige Käufer haben auch Vorbehalte, die auf den häufigen Berichten über brennende Akkus beruhen. Diese Bedenken sind nicht unbegründet, da die Haltbarkeit und Sicherheit der Batterien oft im Fokus stehen. Ein Käufer, der gerade seinen Führerschein macht, äußert, dass er Elektroautos grundsätzlich für die Zukunft gut findet, solange der Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Die Preisentwicklung von gebrauchten E-Autos

Trotz der Preissenkungen sind gebrauchte E-Autos im Durchschnitt immer noch relativ teuer. Mit Preisen von etwa 30.000 Euro sind sie teurer als viele Verbrenner. Gebrauchtwagenhändler berichten, dass E-Autos oft Ladenhüter sind. Stefan Göbel, ein Gebrauchtwagenhändler, erklärt, dass viele Kunden unsicher sind, ob sie für ein teures Fahrzeug überhaupt einen Wiederverkaufswert erhalten werden. Diese Unsicherheiten resultieren aus mangelnden Erfahrungswerten mit älteren Elektroautos.

Die Skepsis ist verständlich, da viele ältere Elektrofahrzeuge noch nicht die Leistungsdaten bieten, die neuere Modelle haben. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Batterielaufzeit, die viele vom Kauf abhalten. Ein Beispiel zeigt, dass ein Elektro-SUV für 40.000 Euro deutlich länger auf dem Hof steht als sein Verbrenner-Konkurrent.

Batterielebensdauer und -zustand

Die Batterie ist das Herzstück eines Elektrofahrzeugs und spielt eine entscheidende Rolle beim Kauf eines gebrauchten E-Autos. Die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien kann je nach Hersteller zwischen 15 und 20 Jahren liegen, wenn sie gut gepflegt werden. Käufer sollten den Gesundheitszustand der Batterie (State of Health, SoH) überprüfen lassen, um zu erfahren, wie viel Kapazität noch vorhanden ist.

Ein Gesundheitszustand von über 75 % gilt als gut. Oliver Reidegeld vom ADAC Hessen-Thüringen erklärt, dass Käufer beim Kauf eines gebrauchten E-Autos darauf achten sollten, dass der Zustand der Batterie schriftlich bescheinigt wird. Dies kann durch einen Batterietest in einer Werkstatt oder bei einem Prüfzentrum erfolgen.

Wichtige Überlegungen vor dem Kauf

Bevor Sie ein gebrauchtes E-Auto kaufen, gibt es einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:

1. Zustand der Batterie

Der Zustand der Batterie ist entscheidend und sollte vor dem Kauf überprüft werden. Ein schriftlicher Nachweis über den Gesundheitszustand der Batterie sollte vorhanden sein. Achten Sie darauf, dass die Batterie mindestens 75 % ihrer ursprünglichen Kapazität hat.

2. Lademöglichkeiten

Die Ladeinfrastruktur ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Prüfen Sie, ob das Fahrzeug mit einem Standard-Ladegerät ausgestattet ist und ob es an Schnellladestationen geladen werden kann. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie häufig lange Strecken fahren.

3. Erfahrungsberichte und Tests

Lesen Sie Erfahrungsberichte und Tests von anderen Käufern. Informationen aus Foren und Artikeln können Ihnen wertvolle Einblicke geben, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen.

Die Betriebskosten von E-Autos

Ein weiterer Vorteil von gebrauchten E-Autos sind die Betriebskosten. Bei einer angenommenen Fahrleistung von 15.000 km pro Jahr haben E-Autos in der Regel niedrigere Betriebskosten als Benziner. Die Betriebskosten für ein E-Auto liegen bei etwa 39 Cent pro Kilometer, während der Benziner bei 43 Cent pro Kilometer liegt. Dies kann zu erheblichen Einsparungen führen.

Prognose für die Zukunft

Die Bundesregierung plant, Anreize zu schaffen, um den Kauf von Elektrofahrzeugen zu fördern. Diese Maßnahmen könnten dazu führen, dass die Preise für Elektrofahrzeuge weiter sinken. Es ist zu erwarten, dass die Hersteller gezwungen sind, einen Anteil von 20 bis 25 % der Neuzulassungen mit Elektrofahrzeugen zu bestreiten, was sich positiv auf die Preise im Gebrauchtwagenmarkt auswirken könnte.

Fazit

Der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos bietet viele Chancen, aber auch Herausforderungen. Käufer sollten sich gut informieren und die oben genannten Punkte berücksichtigen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Batterien sind langlebiger als viele denken, und mit den richtigen Prüfungen kann man sicherstellen, dass man ein gutes Fahrzeug kauft. Langfristig können E-Autos auch kostengünstiger im Betrieb sein, was sie zu einer attraktiven Wahl macht.

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