Pizzakartons im Test: Gefährliche Chemikalien entdeckt

22 Februar, 2025

Pizzafans aufgepasst! Ein aktueller Test zeigt, dass viele Pizzakartons mit bedenklichen Chemikalien wie Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) belastet sind. Diese Stoffe können potenziell gesundheitsschädlich sein und sogar auf die Pizza übergehen. Hier erfährst du, welche Risiken bestehen und was du beachten solltest.

Die Beliebtheit der Pizza und ihre Verpackung

Die Pizza gehört zu den absoluten Favoriten, wenn es um Essen zum Mitnehmen geht. Egal ob beim Italiener um die Ecke oder bei großen Ketten wie Vapiano oder Pizza Hut, die Pizza wird immer häufiger bestellt. Doch was viele nicht wissen: Die Pizzakartons, in denen unsere Lieblingsspeise geliefert wird, könnten mehr als nur eine praktische Verpackung sein. Sie könnten gefährliche Chemikalien enthalten.

Was sind Bisphenole?

Bisphenole sind Industriechemikalien, die in einer Vielzahl von Verpackungsmaterialien eingesetzt werden. Besonders bekannt ist Bisphenol A (BPA), das häufig in Lebensmittelbehältern und Konservendosen verwendet wird. BPA wirkt als Weichmacher und ist einer der am häufigsten produzierten organischen Chemikalien weltweit. Man weiß seit über 30 Jahren, dass BPA ein schwaches Östrogen ist, das ähnliche Wirkungen wie weibliche Geschlechtshormone hat.

Bisphenol S (BPS) ist ein Ersatzstoff, der häufig anstelle von BPA verwendet wird. Obwohl BPA seit 2011 für Babyflaschen und andere Produkte für Kinder verboten ist, gibt es für BPS bislang keine gesetzlichen Einschränkungen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat jedoch kürzlich das maximal tolerierbare Tageslimit für BPA drastisch gesenkt, was auf die gesundheitlichen Risiken hinweist.

Die Untersuchung von Pizzakartons

Ökotest hat zehn Pizzakartons von großen Ketten und Großhändlern auf die Belastung mit BPA und BPS untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass in vielen der getesteten Kartons diese gefährlichen Stoffe nachgewiesen werden konnten. Besonders alarmierend: In einem Karton wurde der höchste Gesamtgehalt an BPA festgestellt, und der Übergang dieser Chemikalie auf die Pizza war ebenfalls signifikant.

Alarmierende Ergebnisse

Ein Karton, der in der Untersuchung als besonders bedenklich eingestuft wurde, zeigte, dass eine 60 kg schwere Person, die eine ganze Pizza konsumiert, die von der EFSA empfohlene Tagesdosis von BPA um das 450-fache überschreiten würde. Das ist ein unheimlich hoher Wert, der dazu führt, dass man niemandem empfehlen kann, diese Pizza zu essen.

Wie gelangen diese Chemikalien in die Pizzakartons?

Die Chemikalien gelangen über das Recyclingpapier in die Kartons. Vor allem Thermopapiere, wie sie für Kassenbons und Parktickets verwendet werden, sind eine Hauptquelle für BPA und BPS. Obwohl BPA in Thermopapier seit 2020 verboten ist, wird es häufig durch BPS ersetzt, was die BPS-Belastung in den Kartons erklärt. Auch Druckfarben, Klebstoffe und Kunststoffe im Verbund mit Papier können Bisphenole enthalten.

Die Ergebnisse im Detail

Die Untersuchung ergab, dass nur der Karton von Pizza Hut frei von BPA und BPS war. Dies liegt daran, dass für diesen Karton ausschließlich Frischfaserpapier verwendet wird. Obwohl er schadstofffrei ist, ist er dennoch aus umwelttechnischer Sicht bedenklich, da die Verwendung von Frischfasern eine hohe Umweltbelastung mit sich bringt.

Die Herausforderung der Wahl

Momentan stehen die Verbraucher vor der Wahl: Entweder einen schadstofffreien Frischfaserkarton, der schlecht für die Umwelt ist, oder einen Recyclingkarton, der mit gefährlichen Chemikalien belastet ist. Eine Mehrwegpflicht für Pizzakartons gibt es derzeit nicht. Daher sollte man die Pizza so schnell wie möglich aus dem Karton nehmen, um das Risiko einer Kontamination zu verringern.

Was kannst du tun?

Hier sind einige Tipps, um die Aufnahme von BPA und BPS beim Pizzaessen zu minimieren:

  • Pizza schnell aus dem Karton nehmen: Nimm die Pizza zu Hause so schnell wie möglich aus dem Karton. Je kürzer die Zeit im Karton, desto weniger Chemikalien gelangen in die Pizza.
  • Mehrwegboxen nutzen: Investiere in eine wiederverwendbare Pizzabox. Diese sind BPA-frei und umweltfreundlicher.
  • Pizza vor Ort essen: Wenn möglich, genieße deine Pizza im Restaurant oder bereite sie selbst zu Hause zu.
  • Altpapier richtig entsorgen: Achte darauf, dass kein Thermopapier ins Altpapier gelangt. Das sorgt dafür, dass sich die Giftstoffe nicht verbreiten.

Fazit

Die Ergebnisse der Ökotest-Untersuchung zeigen deutlich, dass Pizzakartons nicht so harmlos sind, wie sie scheinen. Die Belastung mit BPA und BPS kann gesundheitliche Risiken bergen, die wir nicht ignorieren sollten. Indem wir bewusste Entscheidungen treffen und uns über die Inhalte von Verpackungen informieren, können wir unsere Gesundheit und die Umwelt schützen.

Bleib informiert und achte darauf, welche Produkte du konsumierst. So kannst du die Risiken minimieren und einen Beitrag zu einer gesünderen Zukunft leisten.

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