Wer steckt hinter der Sabotage der Unterseekabel in der Ostsee?

13 Februar, 2025

Ungeklärte Vorfälle in der Ostsee

In der Ostsee ereignen sich immer wieder mysteriöse Vorfälle, bei denen wichtige Unterseekabel beschädigt werden. Diese Kabel sind entscheidend für die Telekommunikation zwischen den Ländern der Region. Die jüngsten Vorfälle werfen Fragen auf und lassen die Vermutung aufkommen, dass mehr dahintersteckt als nur Zufälle.

Ein aktuelles Beispiel ist der Fall eines Frachtschiffs, das nach dem Verlassen eines russischen Hafens eine Telekommunikationsleitung zwischen Schweden und Lettland unterbrach. Dies geschah nur einen Monat nachdem eine ähnliche Verbindung zwischen Finnland und Estland zerstört wurde.

Die Rolle der Schiffsanker

Ein zentraler Aspekt dieser Vorfälle ist der Einsatz von Schiffsankern. Kapitän Magnus Windberg, ein erfahrener Seemann, betont, dass es äußerst ungewöhnlich ist, dass ein Anker versehentlich fällt. Seiner Erfahrung nach ist ein Anker auf offener See durch drei verschiedene Systeme gesichert. Damit ein Anker ungewollt fällt, müssten alle drei Systeme versagen oder falsch eingesetzt werden.

Darüber hinaus verursacht das Fallen eines Ankers einen erheblichen Lärm, der von der Besatzung eines Schiffes nicht unbemerkt bleiben kann. Diese Geräusche sind so laut und deutlich, dass sie kaum zu überhören sind.

Verdächtige Schiffe und ihre Verbindungen

Die Vorfälle in der Ostsee werfen auch ein Licht auf die Rolle bestimmter Schiffe und ihre möglichen Verbindungen zu Russland. Ein chinesisches Schiff, die P3, wird verdächtigt, beim Auslaufen aus einem russischen Hafen seinen Anker über mehrere Kabel gezogen zu haben. Obwohl China zugab, dass der Anker des Schiffes New New Polar eine Gasleitung beschädigte, bestand es darauf, dass es sich um einen Unfall handelte.

Ähnlich argumentiert der bulgarische Schiffseigner eines anderen verdächtigen Schiffs, dass schlechtes Wetter für das Herabfallen des Ankers verantwortlich gewesen sei. Doch schwedische Meteorologen stellten klar, dass es an dem betreffenden Tag keinen Sturm gab.

Militärische und politische Perspektiven

General a.D. P. Toveri, ehemaliger Chef des finnischen Militärgeheimdienstes und Mitglied des Europäischen Parlaments, hebt hervor, dass alle betroffenen Schiffe Verbindungen zu Russland hatten. Diese Häufung von Vorfällen lässt den Verdacht aufkommen, dass sie nicht rein zufällig sind.

Toveri begrüßt die neue NATO-Mission Baltic Sentry, die ins Leben gerufen wurde, um die Überwachung der Schiffe in der Ostsee zu verbessern. Diese Mission könnte dazu beitragen, potenzielle Täter zu identifizieren und die Sicherheit in der Region zu erhöhen.

Die Bedeutung von Baltic Sentry

Baltic Sentry ist eine Initiative, die darauf abzielt, die Überwachung der rund 2000 Schiffe in der Ostsee zu verbessern. Durch diese verstärkte Überwachung sollen potenzielle Übeltäter schneller identifiziert und isoliert werden.

Toveri ist überzeugt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Anker aus Versehen fallen, deutlich geringer ist, wenn sich ein NATO-Kriegsschiff in der Nähe befindet. Diese Präsenz könnte dazu beitragen, die Sicherheit der Unterseekabel und der gesamten Region zu gewährleisten.

Fazit: Vorsatz oder Zufall?

Die wiederholten Vorfälle in der Ostsee werfen ernsthafte Fragen auf. Während einige behaupten, dass es sich um Unfälle handelt, deuten viele Indizien darauf hin, dass Vorsatz im Spiel sein könnte. Die Rolle der Schiffe, ihre möglichen Verbindungen zu Russland und die Häufung der Vorfälle lassen den Verdacht aufkommen, dass mehr dahintersteckt.

Die Einführung von Baltic Sentry ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Ostsee. Eine verstärkte Überwachung könnte helfen, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und die Sicherheit der Unterseekabel zu gewährleisten.

Obwohl die genauen Ursachen dieser Vorfälle noch unklar sind, bleibt die Sicherheit der Unterseekabel ein entscheidendes Thema für die Länder der Ostsee. Die internationale Gemeinschaft wird weiterhin wachsam sein müssen, um diese lebenswichtige Infrastruktur zu schützen.

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