PULS – Das Zukünftige Raketenartilleriesystem der Bundeswehr

11 Februar, 2025

Seit Oktober 2023 ist klar, dass die Bundeswehr fünf neue PULS-Mehrfachraketenwerfer als Ersatz für die an die Ukraine abgegebenen Systeme erhalten wird. Am 18. Dezember 2024 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages der Beschaffung zugestimmt. Diese Entscheidung markiert nicht nur einen Ersatz, sondern auch den Einstieg in ein zukünftiges System für indirektes Feuer mit großer Reichweite.

Zukünftiges System Indirektes Feuer

Das zukünftige System für indirektes Feuer soll die derzeit genutzten Mars II Mehrfachraketenwerfer langfristig ersetzen. Es wird in der Lage sein, Ziele in Entfernungen von mindestens 300 km zu bekämpfen. Dieses System wird sowohl für direkte Feuerunterstützung als auch für den Kampf mit Feuer eingesetzt werden, ausgestattet mit unterschiedlichen Raketen- und Flugkörpersystemen.

  • Das System basiert auf dem israelischen PULS.
  • Die Bundeswehr benötigt laut Hartpunkt etwa 50 Systeme.
  • Die Beschaffungskosten belaufen sich auf rund 65 Millionen Euro.

Die Beschaffung erfolgt über einen Vertrag zwischen den Niederlanden und Israel, der auch Optionen für Bündnispartner vorsieht. Die ersten Systeme sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, jedoch zunächst nur für den Ausbildungsbetrieb genutzt werden.

Das PULS-System

PULS steht für Precise and Universal Launching System und wird vom israelischen Rüstungskonzern Elbit Systems hergestellt. Es kann auf bestehenden Ketten- und Radfahrzeugen integriert werden, was die Wartungs- und Ausbildungskosten senkt. Die Systeme der Bundeswehr sollen auf dem Iveco Tracker 8×8 basieren.

Das PULS-System kann mit verschiedenen Waffensystemen bestückt werden:

  • Accula 122 mm Raketen mit einer Reichweite von bis zu 35 km.
  • Accula 160 mm Raketen mit einer Reichweite von 40 km.
  • EXTRA Raketen mit einer Reichweite von bis zu 150 km.
  • Predator Hawk Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 km.

PULS vs. HIMARS vs. GMARS

Warum hat sich die Bundeswehr für PULS entschieden und nicht für Systeme wie HIMARS oder GMARS? PULS bietet gegenüber HIMARS zwei entscheidende Vorteile: Feuerkraft und Interoperabilität. PULS verfügt über zwei Raketenstartbehälter im Vergleich zu einem bei HIMARS, was doppelte Feuerkraft bedeutet.

Die Interoperabilität mit den niederländischen Streitkräften war ein weiterer ausschlaggebender Faktor, da diese tief in die deutschen Landstreitkräfte integriert sind. GMARS wurde verworfen, da es sich noch in der Entwicklung befindet und nicht marktreif ist.

Fazit

Zwei Jahre nach der Lieferung von fünf Mars II Systemen an die Ukraine wurde endlich eine Nachbeschaffung in Auftrag gegeben. PULS bietet der Bundeswehr ein modernes Raketenartilleriesystem, das den Anforderungen der Truppe entspricht und Interoperabilität mit wichtigen Verbündeten gewährleistet.

Der Hauptkritikpunkt bleibt jedoch die Anzahl: Fünf Systeme sind bei Weitem nicht ausreichend. Die von der Bundeswehr geforderten 50 Systeme sollten das absolute Minimum darstellen. Es bleibt zu hoffen, dass hier bald nachgebessert wird, auch wenn aktuell das nötige Budget fehlt.

Für mehr Informationen zur zukünftigen Struktur und Ausrüstung der Artillerietruppe, schaut euch gerne weitere Beiträge auf unserem Kanal an. Vielen Dank fürs Lesen!

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