
Die Alternative für Deutschland (AfD) hat sich seit ihrer Gründung 2013 als eine bedeutende politische Kraft in Deutschland etabliert. Mit Alice Weidel als Kanzlerkandidatin und einem klaren Wahlprogramm für die Bundestagswahl 2025 ist es an der Zeit, die zentralen Punkte und Forderungen der Partei zu beleuchten.
Ergebnisse der letzten Wahlen und Aufstieg der AfD
Die AfD hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Wahlergebnisse erzielt. Bei der Bundestagswahl 2021 erreichte sie 10,4 % der Stimmen und wurde damit die fünftstärkste Kraft im Bundestag. Doch dieser Erfolg war nur der Anfang. Bei der EU-Wahl 2024 konnte die AfD sogar als zweitstärkste Kraft hervorgehen. Besonders bemerkenswert war der Sieg bei den Landtagswahlen in Thüringen, wo sie die erste Position einnahm.
Diese Erfolge geben der AfD Hoffnung, bei zukünftigen Wahlen eine Regierungsführung zu übernehmen, auch wenn die anderen großen Parteien eine Zusammenarbeit mit ihr ausschließen. Alice Weidel, als Kanzlerkandidatin, tritt an, um die politischen Ziele der Partei weiter voranzutreiben.
Die Gründung und Entwicklung der AfD
Die Alternative für Deutschland (AfD) wurde 2013 gegründet, ursprünglich als eurokritische Partei. Die ersten Wahlen, an denen sie teilnahm, waren die Bundestagswahlen 2013. Obwohl sie damals noch nicht ins Parlament einzog, konnte sie 2017 mit 12,6 % der Stimmen ein starkes Ergebnis erzielen.
Im Laufe der Jahre hat sich die AfD inhaltlich und personell stark verändert. Migration und nationale Identität sind heute zentrale Themen der Partei. Der Fokus hat sich zunehmend auf nationalkonservative Ansichten verschoben, und die AfD hat sich als feste Größe in den ostdeutschen Bundesländern etabliert.
Kritik und Herausforderungen für die AfD
Trotz ihrer Erfolge sieht sich die AfD kontinuierlicher Kritik ausgesetzt. Der Vorwurf, eine rechtsextreme Partei zu sein, wird von verschiedenen politischen Gegnern erhoben. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Partei 2021 als Verdachtsfall eingestuft, was zu weiteren Diskussionen und rechtlichen Auseinandersetzungen geführt hat.
Die AfD selbst weist diese Vorwürfe zurück und bezeichnet sie als politisch motiviert. Dennoch bleibt die Herausforderung, sich von extremistischen Strömungen innerhalb der Partei zu distanzieren und das Vertrauen der Wähler zu gewinnen.
Das Grundsatzprogramm der AfD
Das Grundsatzprogramm der AfD stammt aus dem Jahr 2016, hat aber nach wie vor große Bedeutung. Es betont die Erhaltung der deutschen Kultur und Tradition sowie die Ablehnung des Multikulturalismus. Die AfD sieht sich als Verteidigerin der nationalen Identität und fordert eine klare Abgrenzung von anderen Kulturen.
Ein zentraler Punkt im Programm ist die Forderung nach einem souveränen Nationalstaat, in dem das deutsche Volk im Mittelpunkt steht. Diese Ansichten haben nicht nur die Parteibasis gestärkt, sondern auch viele Wähler angesprochen, die sich Sorgen um die nationale Identität machen.
Innenpolitik: Steuererleichterungen und soziale Verantwortung
In der Innenpolitik verspricht die AfD, die Bürger steuerlich zu entlasten. Ein höherer Grundfreibetrag und eine Vereinfachung des Steuerrechts stehen im Vordergrund. Die Partei plant, die Steuersätze zu senken und die Vermögens- sowie Erbschaftssteuer abzuschaffen.
- Die AfD fordert, Arbeitslose stärker in die Pflicht zu nehmen.
- Familien mit Kindern sollen besonders gefördert werden.
- Ein Familiensplitting soll die Geburtenrate erhöhen.
Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, der darauf abzielt, die soziale Verantwortung der Bürger zu stärken und gleichzeitig die finanziellen Belastungen zu reduzieren.
Wirtschaftspolitik: Förderung der deutschen Industrie
Die AfD hat sich fest entschlossen, die deutsche Industrie an die Spitze der globalen Wettbewerbsfähigkeit zu bringen. Ein zentrales Ziel ist es, den Standort Deutschland für Unternehmen attraktiver zu gestalten und die Innovationskraft zu fördern.
Die Partei plant, die Bürokratie abzubauen und steuerliche Erleichterungen für Unternehmen einzuführen. Diese Maßnahmen sollen insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen zugutekommen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden.
- Steuersenkungen für Unternehmen.
- Abbau von bürokratischen Hürden.
- Förderung von Forschung und Entwicklung.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Automobilindustrie. Die AfD setzt sich für den Erhalt von Arbeitsplätzen im Bereich der Verbrennungsmotoren ein. Sie sieht die Notwendigkeit, die deutsche Automobilproduktion zu unterstützen, anstatt sich ausschließlich auf Elektrofahrzeuge zu konzentrieren.
Die Partei fordert zudem eine gezielte Förderung fossiler Energieträger, um die Energiepreise für Unternehmen und Verbraucher niedrig zu halten. Dies soll auch durch eine Reparatur und Wiederinbetriebnahme von Kraftwerken sowie durch die Nutzung der Kernenergie geschehen.
Klimapolitik: Skepsis gegenüber dem menschengemachten Klimawandel
Die AfD vertritt eine klare Skepsis gegenüber dem wissenschaftlichen Konsens zum menschengemachten Klimawandel. Sie sieht die derzeitigen Klimaschutzmaßnahmen als übertrieben und politisch motiviert an.
Im Wahlprogramm wird betont, dass der erhöhte CO2-Ausstoß nicht schädlich sei, sondern vielmehr als Treiber für das Pflanzenwachstum fungiere. Diese Sichtweise führt zu einer Forderung nach einer grundlegenden Überprüfung aller Klimaschutzprogramme.
- Abschaffung des Pariser Klimaschutzabkommens.
- Stopp von Naturzerstörungen durch Windkraftanlagen.
- Überprüfung von Subventionen für erneuerbare Energien.
Die AfD sieht in der Förderung fossiler Energieträger einen Weg, die wirtschaftliche Stabilität zu sichern und gleichzeitig die Energiekosten für die Bürger zu senken.
Migration: Remigration und verschärfte Asylpolitik
Migration ist ein zentrales Thema im Wahlprogramm der AfD. Die Partei fordert eine drastische Reduzierung der Asylanträge und eine konsequente Remigration von Menschen, die keinen Anspruch auf Asyl haben.
Ein wesentliches Ziel ist die Abschiebung aller Personen, deren ursprünglicher Fluchtgrund weggefallen ist. Dies betrifft insbesondere Menschen aus Syrien, die nach Ansicht der AfD in vielen Fällen wieder in ihre Heimat zurückkehren sollten.
- Abschaffung der Ausbildungs- und Beschäftigungsduldung.
- Festhaltung von Asylsuchenden an Grenzübergängen.
- Reduzierung von Sozialleistungen für Asylbewerber.
Die AfD setzt sich zudem für den Ausstieg aus internationalen Abkommen zur Migration ein, um die Kontrolle über die Einwanderung zu stärken. Ziel ist es, dass nur Fachkräfte aus dem europäischen Ausland nach Deutschland kommen, während alle anderen Möglichkeiten der Einwanderung eingeschränkt werden sollen.
Außen- und Sicherheitspolitik: Beziehungen zur EU und Russland
In der Außenpolitik fordert die AfD eine grundlegende Reform der Europäischen Union. Sie setzt sich für ein Europa der Vaterländer ein, in dem die Souveränität der Mitgliedstaaten gewahrt bleibt.
Die Partei lehnt zentrale Bestrebungen der EU ab und fordert eine Rückkehr zu nationalen Interessen. Ein zentrales Element ihrer Außenpolitik ist die Annäherung an Russland.
- Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland.
- Rückkehr zu Energieimporten aus Russland.
- Stärkung der nationalen Verteidigungsfähigkeit.
Die AfD sieht die NATO als wichtigen Bestandteil der deutschen Sicherheitsstrategie, fordert jedoch auch den Aufbau eines eigenständigen europäischen Militärbündnisses. In Bezug auf die Ukraine plädiert die Partei für eine neutrale Stellung des Landes und eine Beendigung der militärischen Unterstützung.
Schlussfolgerungen und Ausblick
Die AfD hat sich als eine relevante politische Kraft in Deutschland etabliert und verfolgt mit ihrem Wahlprogramm klare und umstrittene Ziele. Die Themen Wirtschaft, Klima, Migration sowie Außen- und Sicherheitspolitik stehen im Mittelpunkt ihrer Agenda.
Der politische Diskurs wird weiterhin von Kontroversen geprägt sein, insbesondere in Bezug auf die Ansichten der AfD zu Migration und Klimaschutz. Die kommenden Wahlen werden entscheidend dafür sein, ob die AfD ihre politischen Ziele umsetzen kann.
Die Wähler werden gefordert sein, sich mit den Positionen der AfD auseinanderzusetzen und ihre Stimme in Übereinstimmung mit ihren eigenen Überzeugungen abzugeben. Die politische Landschaft in Deutschland wird sich in den kommenden Jahren weiter verändern, und die AfD wird weiterhin eine zentrale Rolle spielen.