Jährlich landen riesige Mengen an Elektrogeräten auf dem Müll. Immer mehr Händler bieten neue elektrische Kleingeräte an, wie Eierkocher, Mixer, Toaster und Föhne. Doch was passiert mit den alten Geräten, wenn sie ihren Geist aufgegeben haben? In diesem Blogbeitrag gehen wir den Fragen nach, wo man Elektroschrott entsorgen kann und welche Herausforderungen dabei bestehen.
Die Rücknahmeverpflichtung der Händler
Viele Händler sind gesetzlich verpflichtet, ausgediente Kleingeräte zurückzunehmen und dem Recycling zuzuführen. Dies geschieht, damit die wertvollen Rohstoffe, die in den Geräten enthalten sind, wiederverwertet werden können. Viele Menschen sind sich jedoch nicht bewusst, dass Elektroschrott oft auch dann abgegeben werden kann, wenn sie kein neues Gerät kaufen. Es ist wichtig, diese Informationen klar zu kommunizieren, damit Verbraucher wissen, dass sie ihre alten Geräte problemlos zurückgeben können.
Wertvolle Rohstoffe im Elektroschrott
In einem ehrenamtlichen Repair-Café in Hamburg-Harburg wird deutlich, welche wertvollen Rohstoffe in alten Geräten stecken. Zum Beispiel enthält ein Handy Goldkontakte, die unter einem Gramm Gold enthalten. Das Innenleben von Handys ist eine wahre Schatzkiste, mit Materialien wie Neodym-Magneten, die zu den Seltenen Erden gehören, sowie Kupfer und Lithium, die in den Batterien verbaut sind. Der Recyclingprozess ist nicht nur wichtig, um Rohstoffe zurückzugewinnen, sondern auch, um giftige Stoffe zu sichern und Gefahren zu minimieren.
Der Rückgang der Sammelquote
Im Jahr 2021 wurden in Deutschland eine Million Tonnen Elektroschrott eingesammelt, im Jahr 2022 waren es nur noch 900.000 Tonnen. Dies entspricht einer Sammelquote von nur 31,7 Prozent. Der Rückgang ist besorgniserregend, da immer mehr Elektrogeräte auf den Markt kommen, während immer weniger Altgeräte ordnungsgemäß entsorgt werden. Viele Geräte landen im Hausmüll oder in unbekannten Kanälen, was die Problematik des Elektroschrotts weiter verschärft.
Die Herausforderung der Entsorgung
Elektrogeräte sind in den Haushalten zahlreich vertreten, und ihre Anzahl hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Gleichzeitig sind sie problematischer Abfall, den man nicht im normalen Müll entsorgen darf. Um die Sammelquote zu steigern, wurden seit Juli 2022 größere Lebensmittelgeschäfte zur Rücknahme von Elektrokleingeräten verpflichtet, da sie regelmäßig Elektroartikel anbieten.
Rücknahmemöglichkeiten in verschiedenen Geschäften
Die Rücknahme von Elektroschrott ist nicht nur in Fachgeschäften, sondern auch in Drogerien, Supermärkten und Discountern möglich. Voraussetzung ist, dass die Filialen eine Verkaufsfläche von mindestens 800 Quadratmetern haben und die Altgeräte nicht länger als 25 Zentimeter sind. Viele Verbraucher sind jedoch nicht ausreichend informiert über diese Rücknahmemöglichkeiten, was zu Unsicherheiten führt.
Test der Rücknahmepraxis
Um zu überprüfen, wie gut die Rücknahme in der Praxis funktioniert, haben wir verschiedene Geschäfte besucht. Bei Media Markt und Obi gab es keine Probleme, unsere Kleingeräte abzugeben. Bei Drogerien wie dm und Rossmann hingegen wurden unsere Geräte nicht angenommen, was zu einer Enttäuschung führte. Auch bei Discountern wie Penny und Lidl gab es unterschiedliche Erfahrungen, wobei einige Filialen bereit waren, die Geräte anzunehmen, während andere dies ablehnten.
Fazit: Verbesserungsbedarf bei der Rücknahme
Die gesetzliche Verpflichtung zur Rücknahme von Elektroschrott ist in vielen Fällen noch unbekannt, sowohl bei Verbrauchern als auch bei Verkäufern. Ein gut sichtbarer Abgabecontainer mit einheitlicher Kennzeichnung könnte dazu beitragen, die Sammelquote zu erhöhen. Es ist wichtig, dass die Händler proaktiv über ihre Rücknahmemöglichkeiten informieren, um das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen.
Schlussfolgerung
Die richtige Entsorgung von Elektroschrott ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine Notwendigkeit, um wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen und die Umwelt zu schützen. Verbraucher und Händler müssen gemeinsam daran arbeiten, die Rücknahmepraktiken zu verbessern und das Bewusstsein für die Bedeutung des Recyclings zu fördern. Nur so kann die Menge an Elektroschrott, die im Müll landet, reduziert werden.