In den letzten Monaten hat sich ein neues Netzwerk rechtsextremer Gruppen in Deutschland etabliert, bekannt als Active Clubs. Diese Clubs kombinieren Kampfsport mit einer offenen Rekrutierung von Mitgliedern und versuchen, eine neue Generation von Aktivisten zu gewinnen.
Die Entstehung der Active Clubs
Die Active Clubs wurden ursprünglich von Robert Rundo, einem US-amerikanischen White-Supremacist, ins Leben gerufen. Rundo ist bekannt für seine aggressive Rekrutierungsstrategie und seine Verbindung zur rechtsextremen Szene in den USA. Mit der Gründung der Active Clubs verfolgt er das Ziel, eine militante, aber gleichzeitig ansprechende Gemeinschaft für junge Männer zu schaffen, die sich für eine vermeintlich bedrohte weiße Identität einsetzen.
Die Strategie hinter den Active Clubs
Active Clubs präsentieren sich als eine Art Jugendbewegung, die den Fokus auf Fitness, Kampfsport und Gemeinschaft legt. Sie versuchen, eine breite Zielgruppe anzusprechen, indem sie zunächst von politischen Themen absehen und stattdessen Sympathie und Gemeinschaftsgefühl betonen. Diese Strategie soll helfen, neue Mitglieder zu gewinnen, die möglicherweise noch nicht radikalisiert sind.
Die Rekrutierungsmethoden
Die Rekrutierung erfolgt über Plattformen wie Telegram, wo zahlreiche Videos und Aufrufe zu Trainingseinheiten und Treffen geteilt werden. Die Mitglieder werden ermutigt, sich in sozialen Medien zu inszenieren und ihre Aktivitäten öffentlich zu machen, um andere zu inspirieren, sich anzuschließen.
Die Rolle von Patrick Schröder
Patrick Schröder, ein bayerischer Rechtsextremist, spielt eine zentrale Rolle in der deutschen Szene der Active Clubs. Er hat sich mit Rundo ausgetauscht und ist maßgeblich an der Verbreitung der Active Clubs in Deutschland beteiligt. Schröder propagiert die Idee, dass die Active Clubs eine Lücke füllen können, die von traditionellen Institutionen hinterlassen wurde, die sich nicht um die Belange junger weißer Männer kümmern.
Die Struktur der Active Clubs
Die Active Clubs zeichnen sich durch eine niedrige Eintrittsbarriere aus. Jeder kann Mitglied werden, unabhängig von seiner Zugehörigkeit zu anderen extrem rechten Gruppen. Diese Offenheit soll helfen, die Zahl der Mitglieder schnell zu steigern und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen.
Symbolik und Branding
Ein weiteres Merkmal der Active Clubs ist die Verwendung von Symbolen wie dem Keltenkreuz, das in der rechtsextremen Szene weit verbreitet ist. In Deutschland wird jedoch darauf geachtet, dass solche Symbole nicht direkt verboten sind. Daher wird das Design so angepasst, dass es weniger offensichtlich ist, um rechtlichen Konsequenzen zu entgehen.
Die Gefahren der Active Clubs
Die Active Clubs haben das Potenzial, eine erhebliche Bedrohung darzustellen, insbesondere durch ihre militante Ausrichtung und die Möglichkeit, gewalttätige Auseinandersetzungen zu fördern. Die Verfassungsschutzämter haben bereits vor den rekrutierenden Aktivitäten und dem Gewaltpotential der Mitglieder gewarnt.
Reale Gewaltakte
Ein Beispiel für die Gewaltbereitschaft der Active Clubs zeigt der Übergriff auf Matthias Ecke, einen ehemaligen Europakandidaten der SPD, der brutal angegriffen wurde. Dies verdeutlicht, dass die Mitglieder der Active Clubs nicht nur an Trainings teilnehmen, sondern auch bereit sind, Gewalt anzuwenden, um ihre politischen Ziele durchzusetzen.
Öffentliche Wahrnehmung und Reaktion
Das Innenministerium hat die Aktivitäten der Active Clubs beobachtet und warnt vor deren potenzieller Gefährlichkeit. Trotz der Bemühungen der Clubs, sich von offenem Extremismus zu distanzieren, zeigen ihre Aktionen und die Art ihrer Propaganda, dass sie bereit sind, Gewalt anzuwenden, um ihre Ziele zu erreichen.
Die Rolle der sozialen Medien
Die Nutzung von sozialen Medien ist entscheidend für die Verbreitung der Ideologie der Active Clubs. Durch die Erstellung von ansprechenden Inhalten und die Förderung von Gemeinschaftsgefühl versuchen sie, eine breite Anhängerschaft zu gewinnen. Dies macht es schwierig, ihre tatsächliche Mitgliederzahl und deren Engagement zu bewerten.
Fazit: Eine wachsende Bedrohung
Die Active Clubs in Deutschland sind ein besorgniserregendes Phänomen, das nicht ignoriert werden kann. Ihre Strategien zur Rekrutierung und Mobilisierung junger Männer könnten langfristige Auswirkungen auf die rechtsextreme Szene in Deutschland haben. Es ist entscheidend, dass die Behörden wachsam bleiben und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Aktivitäten dieser Gruppen zu überwachen und zu unterbinden.