Ostern steht vor der Tür und in den Geschäften finden wir wieder die beliebten Schokoladenosterhasen. Jedes Jahr werden Millionen dieser süßen Figuren produziert und von Verbrauchern sorglos genossen. Doch was steckt wirklich hinter unserer Schokoladenfreude?
Kinderarbeit auf den Kakaoplantagen
Vor über 20 Jahren haben sich die weltweit führenden Schokoladenhersteller vertraglich dazu verpflichtet, Kinderarbeit auf den Kakaoplantagen bis 2008 deutlich zu reduzieren. Doch leider hat sich an den Zuständen bis heute nur wenig verbessert. Eine Studie aus den USA zeigt sogar, dass die Kinderarbeit in Westafrika, der Hauptanbauregion für Kakao, in den letzten Jahren noch zugenommen hat.
In der Elfenbeinküste, dem größten Kakaoproduzenten der Welt, finden wir auf nahezu allen Plantagen Kinder bei der Arbeit. Oft sind es sogenannte “Sklavenkinder” aus den Nachbarländern, die von ihren Eltern in die Elfenbeinküste verkauft wurden, da diese sie selbst nicht mehr ernähren können. Die Kinder müssen von morgens bis abends schwer schuften, ohne je eine Schule von innen gesehen zu haben.
Ausbeutung der Natur
Doch nicht nur für die Kinder, auch für die Natur ist der steigende Kakaokonsum eine Katastrophe. Um immer mehr Kakao anzupflanzen, muss der Urwald weichen. Jedes Jahr werden enorme Flächen des Waldes gerodet, um Platz für das “süße, braune Gold” zu schaffen.
Gefährliche Arbeitsbedingungen
Auch für die Arbeiter auf den Plantagen sind die Bedingungen oft lebensgefährlich. Ohne jeglichen Schutz hantieren die Kinder und Jugendlichen mit giftigen Pestiziden, die in Europa längst verboten sind. Viele von ihnen erkranken an Fieber, Kopfschmerzen und Schwindel. Auch Verletzungen durch den Einsatz von Macheten sind an der Tagesordnung.
Ausbeutung der Hafenarbeiter
Doch nicht nur auf den Plantagen, auch beim Verladen des Kakaos in den Häfen werden die Menschen ausgebeutet. Die Hafenarbeiter in Westafrika verdienen kaum genug, um ihre Familien zu ernähren. Viele von ihnen träumen davon, nach Europa zu fliehen, um dort ein besseres Leben zu finden.
Ein Lichtblick: Fairer Handel in der Dominikanischen Republik
Es gibt aber auch positive Beispiele, wie Kakaoanbau ohne Ausbeutung funktionieren kann. In der Dominikanischen Republik setzen Kooperativen auf fairen Bioanbau. Hier gibt es kaum Kinderarbeit und die Farmer erhalten eine einigermaßen vernünftige Bezahlung. Allerdings macht der Kakaoanbau in der Karibik nur einen Bruchteil der weltweiten Produktion aus.
Fazit
Unsere Schokoladenfreude hat einen bitteren Beigeschmack. Hinter den bunten Verpackungen verbergen sich Kinderausbeutung, Umweltzerstörung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Die Schokoladenindustrie hat es in den letzten Jahrzehnten versäumt, die Situation wirklich zu verbessern. Solange sich daran nichts ändert, können wir den Genuss unserer Osterhasen nicht mehr unbeschwert genießen.
FAQ
- Warum gibt es so viel Kinderarbeit auf den Kakaoplantagen? Viele Familien in den Anbauländern leben in extremer Armut. Sie sind gezwungen, ihre Kinder auf die Plantagen zu schicken, um das Familieneinkommen aufzubessern.
- Warum werden die Kinder so schlecht behandelt? Die Kakaobauern und Händler haben kein Interesse daran, die Situation der Kinder zu verbessern. Stattdessen versuchen sie, die Kinderarbeit zu verbergen.
- Gibt es keine Gesetze gegen Kinderarbeit? Es gibt zwar Gesetze, aber diese werden nur unzureichend umgesetzt. Viele Behörden sind korrupt oder haben schlicht nicht die Mittel, um die Plantagen zu kontrollieren.
- Was können Verbraucher tun? Verbraucher können beim Kauf auf Schokolade aus fairem Handel achten. Außerdem ist es wichtig, das Thema öffentlich zu machen und Druck auf die Industrie auszuüben, endlich Verantwortung zu übernehmen.
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