Eine globale Bedrohung für die Gesundheit
Asbest, eine natürliche Mineralfaser, galt einst als Wundermaterial mit vielfältigen Anwendungen. Doch die Kehrseite dieser “Wunderfaser” ist verheerend – sie kann tödliche Krankheiten wie Lungenkrebs und Asbestose verursachen. Trotz jahrzehntelanger Warnungen und Verboten in vielen Ländern, ist Asbest immer noch ein globales Problem, das Millionen von Menschen bedroht.
Der Aufstieg und Fall von Asbest
Asbest wurde seit der Antike genutzt, doch erst nach 1860, als große Vorkommen entdeckt wurden, begann seine industrielle Verwendung. In den nächsten 40 Jahren überschwemmte Asbest die Städte – es wurde in Wohn- und Bürogebäuden, Schiffen, Flugzeugen und sogar in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Museen und Schulen verbaut. Asbest galt als preiswert, flexibel, feuerbeständig und witterungsresistent – eine scheinbar perfekte Lösung für viele Industriezweige.
Die Gesundheitsgefahren von Asbest
Doch schon in den 1930er Jahren wurden die gesundheitlichen Risiken von Asbest bekannt. Studien zeigten, dass die Fasern, wenn eingeatmet, zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Asbestose, Lungenkrebs und Mesotheliom führen können. Diese Krankheiten entwickeln sich oft erst Jahrzehnte nach der Exposition und sind in der Regel tödlich. Trotz dieser Warnungen reagierten Behörden und Industrie zunächst nicht.
Der lange Kampf gegen Asbest
Erst in den 1960er und 1970er Jahren begannen erste Länder, Asbest zu verbieten. In den folgenden Jahrzehnten schlossen sich immer mehr Staaten an, bis 2005 in der EU ein weitgehendes Herstellungs-, Inverkehrbringens- und Verwendungsverbot in Kraft trat. Doch die Beseitigung der Altlasten ist eine Mammutaufgabe, die Experten zufolge mehr als 100 Jahre und Hunderte Milliarden Euro kosten wird.
Asbest: Eine globale Bedrohung
Während in Europa und Nordamerika Asbest weitgehend verboten ist, wird es in anderen Teilen der Welt weiterhin abgebaut, produziert und verwendet – oft unter katastrophalen Arbeitsbedingungen. Länder wie Russland, China und Indien sind nach wie vor große Produzenten und Exporteure. Und auch in Entwicklungsländern wie Bangladesch landen tonnenweise Asbest-Altlasten, die eine tödliche Gefahr für die Bevölkerung darstellen.
Der Kampf geht weiter
Trotz aller Verbote und Sanierungsbemühungen ist die Gefahr durch Asbest noch lange nicht gebannt. Jährlich sterben Zehntausende Menschen an den Folgen der Exposition. Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie Asbest ausgesetzt waren. Und solange Asbest weltweit produziert und gehandelt wird, wird die Geschichte der “Wunderfaser” eine Geschichte des Leids und der Tragödie bleiben. Der Kampf für ein globales Asbestverbot und eine umfassende Sanierung muss weitergehen, um die Gesundheit und das Leben von Millionen Menschen zu schützen.